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Das stetige Pfeifen im Ohr

Medi-OWL entwickelt neues Therapieprogramm für Tinnituspatienten


Bielefeld (dc). Patienten die an Tinnitus leiden gehen meist einen sehr langen Leidensweg. Ärztliche Bemühungen wirken oft nicht wie gewünscht, alternative Therapieanbieter versprechen Hilfe, die oft sehr fragwürdig ist und es entstehen hohe Kosten. Sichere Therapieerfolge bleiben meist aus.
Um am dieser misslichen Lage etwas zu verändern hat medi-OWL ein innovatives Therapieprogramm entwickelt um den Betroffenen eine entsprechende Versorgungsmöglichkeit zu eröffnen. »Wir wollen mit unserem Programm eine sinnvolle Ergänzung zu den bisherigen Therapieformen liefern«, erklärt Dr. Michael Müller aus dem Vorstand von medi-owl. Zunächst wurden mit Hilfe von Psychologen und HNO-Ärzten die bisher anerkannten wissenschaftlichen Erfahrungen mit dem Tinnitus recherchiert. Auf der Basis dieser Erkenntnisse wurde dann ein Konzept entwickelt, in dem Haus- und Fachärzte zusammen mit Psychologen gezielt und systematisch diagnostische und therapeutische Maßnahmen durchführen, um das Leiden der Patienten zu mildern.
Die Betriebskrankenkassen der Region bieten ihren Versicherten als bisher einzige Kassenart die Kostenübernahme dieser Behandlung an. »In etwa vier Prozent unserer Versicherten leiden an Tinnitus. Zunächst ging es darum, die medizinische Kompetenz in der Region richtig einzuordnen, um unseren Kunden eine schnelle Versorgung zu gewährleisten«, erläutert Wolfgang Diembeck, Vorstandsvorsitzender der Bertelsmann BKK.
HNO-Arzt Roger Trutti sieht das Projekt als wichtige Orientierungshilfe für die Betroffenen: »Viele Patienten sind verunsichert, da sie schon viele Therapien ohne Erfolg durchlaufen haben. Durch die Zusammenarbeit der verschiedenen Fachärzte, können wir jeden Patienten individuell beraten und wollen möglichst auf stationäre Behandlung verzichten«. Gerade hier liegt ein wichtiger Aspekt. »Der Nachteil einer stationären Behandlung ist, dass die Patienten in der Klinik zwar eine Besserung verspüren, später allerdings im Alltag, diese nicht von Dauer ist«, so Adreas H. Abel, Psychologischer Psychotherapeut.

Artikel vom 24.05.2006