Bielefeld (WB/jm). Der VfB Fichte ist endgültig abgestiegen. Die Verbandsspruchkammer in Kaiserau schmetterte den begründeten Protest des Oberligisten gegen die 1:4-Spielwertung in Siegen ab.
Die Bielefelder hatten offiziell angemahnt, dass Siegen II laut Paragraph 8a der WFLV-Spielordnung die Spieler Vujevic und Ylönen nicht hätte einsetzen dürfen. Rainer Goldmann berief sich in seiner Argumentaton auf einen entsprechenden Passus in den Amtlichen Mitteilungen aus dem April 2006. Der Vorsitzende Richter Stelkens musste einräumen, es sei schlicht versäumt worden, besagten Satz zu streichen. Also entschuldigte sich Goldmann fair bei Siegens Vertretern und stellte in seinem Plädoyer das eindeutige Versäumnis des Verbandes heraus, das den Stein erst ins Rollen gebracht habe. Der schwerwiegende Lapsus habe »zu Irritiationen geführt, den Spielverlauf beeinträchtigt und uns benachteiligt«. Sein »bestmöglicher Lösungsansatz«, beiden Teams gerecht zu werden: Siegen behält die drei Zähler, und auch dem VfB Fichte werden drei Punkte zugesprochen. Hilfsweise beantragte Goldmann, bei Zurückweisung des Einspruchs nicht auch noch dafür bezahlen zu müssen. Diese Ansicht teilte das Gremium keineswegs - im Gegenteil. Die Kammer orientierte sich in ihrer Urteilsfindung einzig an den DFB-Richtlinien. Die Wertung bleibt nicht nur so bestehen, der VfB Fichte muss auch die Kosten des Verfahrens berappen. »Das ist unglaublich unfair«, ereiferte sich Goldmann. Und den letzten zynischen Satz hätte sich der Vorsitzende sparen können. »Die Verbandsspruchkammer ist nicht dafür verantwortlich, dass der VfB Fichte auf dem letzten Platz steht«, gab Stelkens der Bielefelder Delegation Goldmann, Dirk Starke und Udo Kley mit auf den Weg. Goldmann empfand diesen Affront zurecht als »Anmaßung« und »Beleidigung«. Wie er in der Verhandlung überhaupt jegliches Bedauern seitens der Richter vermisste. »Es kam an keiner Stelle eine Entschuldigung von denen«.
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