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Zur Sache

Er war ein erstklassiger Torjäger. Er war ein erfolgreicher Trainer. Keine Frage, Jupp Heynckes ist ein Mann mit einer großen Fußball-Vergangenheit. Ob er die Mönchengladbacher Borussen jetzt aber auch in eine bessere Zukunft führen kann, muss sich noch zeigen.
Denn bei seinen letzten Bundesliga-Engagements wirkte Heynckes wie ein Coach von gestern. Stur. Autoritär. Beratungsresistent. Auf der Bank der Frankfurter Eintracht und beim FC Schalke 04 scheiterte er vorzeitig. Seit fast zwei Jahren war er gar nicht mehr am Ball.
Das störte seinen alten Arbeitgeber aber überhaupt nicht. Mönchengladbachs Manager Peter Pander meint, mit Heynckes den Trainer mit dem richtigen Profi-Profil gefunden zu haben. Erfahren und genau zum Verein passend. Na, dann auf gute Zusammenarbeit, die Herren.
Heynckes-Vorgänger Horst Köppel könnte seinem alten Freund Jupp da einige Geschichten erzählen. Wie Pander ihn scheibchenweise demontierte und dann rasierte.
Und wenn Köppel jetzt hört oder liest, dass Heynckes den von ihm eingeschlagenen Weg der erfolgreichen Nachwuchsarbeit und Konsolidierung weiter fortsetzen soll, dann müsste er eigentlich laut lachen - oder stocksauer werden. Denn wenn unter Köppel alles so gut gelaufen ist, warum haben sie ihn dann von der Bank gejagt?
Klaus Lükewille

Artikel vom 24.05.2006