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BUND klagt gegen Rollweg-Bau

Sofortiger Baustopp bis zur endgültigen Gerichts-Entscheidung


Senne (oh). Der »Bund für Umwelt und Naturschutz« (BUND) hat gestern Klage beim Verwaltungsgericht Minden eingereicht gegen den am Freitag begonnenen Bau der Parallel-Rollbahn auf dem Flugplatz Windelsbleiche.
Mit dieser Klage will Bernd Meier-Lammering, stellvertretender Landesvorsitzender des BUND, erreichen, dass die von der Bezirksregierung Detmold erteilte Ausnahmegenehmigung für die Flughafen-Betreibergesellschaft wieder aufgehoben wird. »Dieser Teil des Flugplatzes ist ein sehr wertvoller Trockenrasen und durch den Bau ein hochgradig bedrohtes Biotop«, so der Kläger.
»Wir haben außerdem bei Gericht beantragt, dass ein sofortiger Baustopp bis zur endgültigen Entscheidung ausgesprochen wird«, sagt Meier-Lammering. »Damit die Flughafen-GmbH keine vollendeten Tatsachen schafft, die nicht korrigiert werden können.«
Die Bezirksregierung in Detmold sei vom BUND bereits am Donnerstag darüber informiert worden, dass es keinen Klageverzicht gebe, wenn eine Ausnahmegenehmigung für den Rollbahnbau erteilt werde. Meier-Lammering gegenüber dem WESTFALEN-BLATT: »Wir haben dann erfahren, dass sich die Betreibergesellschaft am Freitag persönlich die Genehmigung in Detmold abgeholt hat, und umgehend wurde mit den Arbeiten für die Rollbahn begonnen. »Alles war ganz bewusst darauf angelegt, Tatsachen zu schaffen.«
Zeitgleich mit der Klage beim Verwaltungsgericht sei per Fax auch eine Kopie dieser Klage an die Bezirksregierung geschickt worden. »Zudem habe ich Detmold per Unterschrift aufgefordert, mir bis nachmittags eine Mitteilung per Handy darüber zukommen zu lassen, was geschehen wird«, so Meier-Lammering. »Es gab jedoch keine Reaktion - das ist ein Hammer.«
Manuela Morat, persönliche Referentin der Regierungspräsidentin Marianne Thomann-Stahl, wiegelt dagegen ab. »Wir wissen noch gar nicht, dass der BUND klagt und warten ab, was das Verwaltungsgericht entscheidet.«

Artikel vom 24.05.2006