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Fleischskandale

Glaubwürdig bleiben


Auf deutschen Schlachthöfen und in Zerlegebetrieben werden illegal osteuropäische Arbeiter eingesetzt. Ferner haben Großhändler Gammelfleisch und Schlachtabfälle verkauft. Die genussuntaugliche Ware wurde zu Lebensmitteln verarbeitet und zum Großteil verzehrt. Die Ermittlungsverfahren der zuständigen Staatsanwaltschaften sind noch nicht abgeschlossen. Deshalb sind Vorsatz oder Fahrlässigkeit der Beschuldigten noch ungeklärt.
Heute nun findet im NRW-Landtag eine öffentliche Anhörung statt, um den Schutz der Verbraucher vor kriminellen Machenschaften in der Fleischbranche zu verbessern. Wichtig ist, dass der Debatte auch kurzfristig konkrete Schutzmaßnahmen folgen.
Die Verbraucher müssen hier eins beachten: Wird zum Beispiel billige Leiharbeit in Schlachthöfen verboten, wird auch die Ware teurer. Ferner muss es eine europaweite Regelung in dieser Frage geben. Sonst profitieren nur die europäischen Nachbarstaaten und Deutschland hat das Nachsehen. Appelle an die Eigenkontrolle der Betriebe reichen nicht. Für die Lebensmittelkontrolle ist der Staat zuständig. Er muss glaubwürdige Wege aus der Gammelfleisch-Krise aufzeigen. Ernst-Wilhelm Pape

Artikel vom 24.05.2006