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Menschen in
unserer Stadt
Hannah Roericht
Studentin

Es ist ein spannendes Thema, das sich Hannah Roericht für ihre Diplomarbeit ausgesucht hat. Die 23-jährige Soziologiestudentin an der Uni Bielefeld will sich mit deutschen Expatriates in China beschäftigen. Expatriates sind Manager und Fachkräfte, die für ihre Firmen außerhalb des Heimatlandes arbeiten. Im Boomland China gibt es inzwischen eine Menge Deutscher, die dort tätig sind.
»Ich will ihre Umgangskultur mit den chinesischen Mitarbeitern und Kollegen untersuchen«, erläutert Hannah Roericht. Das kann natürlich nicht vom Schreibtisch in Bielefeld aus geschehen. Deshalb wird sie im Oktober mit einer zehnköpfigen Forschungsgruppe der Uni Bielefeld nach Shanghai, Peking und in die Industriestadt Xi'An reisen. Dort sind Interviews unter anderem mit deutschen Siemens-Mitarbeitern geplant.
Ihre Diplomarbeit soll dann Anfang 2007 fertig sein. Nach dem Studium möchte Hannah Roericht am liebsten im Bereich Public Relations oder Öffentlickeitsarbeit tätig sein. Zunächst bei einer PR-Agentur, später vielleicht in einem Unternehmen. Der Wunsch kommt nicht von ungefähr. »Ich habe inzwischen mehrere Praktika in diesem Bereich absolviert.«
Auch zurzeit macht die angehende Soziologin ein Praktikum, ist im städtischen Presseamt tätig. Dort schreibt sie Pressemeldungen für die örtlichen Medien, arbeitet aber auch an Beiträgen für die Mitarbeiterzeitung der Stadtverwaltung.
Bielefeld als Studienort hat sich Hannah Roericht ganz bewusst ausgesucht. »Die Fakultät für Soziologie hat einen guten Ruf«, sagt die junge Frau, die im Essener Stadtteil Kettwig aufgewachsen und auch dort zur Schule gegangen ist. Das Vorurteil einer ziemlich langweiligen Großstadt, das Bielefeld noch häufig anhaftet, fand sie nicht bestätigt. »Ich lebe gern in dieser Stadt.« Man könne gut ausgehen, es gebe ein ansprechendes Kulturprogramm, sagt sie.
Mit ihrem Freund unternimmt Hannah Roericht gern Städtereisen. Lübeck war das jüngste Ziel. Dresden soll eventuell folgen. »Was ein studentisches Budget eben so hergibt.« Und dann ist da ja auch noch die Reise nach China. Die muss jeder Teilnehmer selbst finanzieren.Michael Schläger

Artikel vom 24.05.2006