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Bielefeld wächst
gegen den Trend

2025 hat die Stadt 336 000 Einwohner

Bielefeld (MiS). Bielefeld gehört zu den sechs kreisfreien Städten in NRW, die gegen den Landestrend im Jahr 2025 eine höhere Bevölkerung als zurzeit haben werden. Das Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik geht in einer gerade veröffentlichten Untersuchung davon aus, dass dann 336 400 Menschen in der Stadt leben werden, 2,5 Prozent mehr als im Jahr 2005, als 328 000 Einwohner verzeichnet waren.

Ein deutlicher Bevölkerungsrückgang unter die 300 000-Einwohner-Marke wird erst für die Jahre bis 2050 erwartet. In Aachen wird nach Ansicht der Statistiker die Bevölkerung in den kommenden 19 Jahren am deutlichsten wachsen (plus 9,6 Prozent), gefolgt von Bonn (9,5 Prozent), Köln (plus 8,4 Prozent), Düsseldorf (plus 2,7 Prozent), Bielefeld und Münster (plus 2,4 Prozent). Klare Bevölkerungszuwächse werden auch die Kreise Paderborn (plus 6,8 Prozent) und Gütersloh (plus 4,7 Prozent) verzeichnen.
In den Nachbarkreisen Herford (minus 2,9 Prozent) und Lippe (minus 5,8 Prozent) werden dagegen weniger Menschen leben. Den größten Bevölkerungsschwund wird Gelsenkirchen zu verzeichnen haben, dessen Einwohnerschaft von derzeit 270 100 auf 226 100 (minus 16,3 Prozent) zurückgehen wird. Landesweit wird mit einem Bevölkerungsrückgang von durchschnittlich 2,6 Prozent auf 17,6 Millionen gerechnet.
Dass die Stadt Bielefeld bis 2025 ein Bevölkerungsplus verzeichnen kann, hat nach Angeben der Statistiker seine Ursachen in der aktuellen Zusammensetzung der Einwohnerschaft, aber auch in zu erwartenden Wanderbewegungen. Dabei profitiert Bielefeld zum einen von der Universität, die junge Menschen anlockt, aber auch von seiner wirtschaftlichen Stärke.
Doch werden sich in der Zusammensetzung der Bevölkerung deutliche Unterschiede abzeichnen. So wird die Zahl der Menschen, die 80 Jahre und älter sind, von 16 400 im Jahr 2005 auf 24 800 im Jahr 2025 anwachsen. Das entspricht einem Zuwachs von 51,2 Prozent. Ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung wird von derzeit fünf auf 7,4 Prozent steigen.
Die Gruppe mit dem größten Rückgang werden die 16- bis 20-Jährigen sein. Gab es im vergangenen Jahr 13 900 junge Leute in dieser Altersklasse, werden es 2025 nur noch 12 500 sein (minus 10,1 Prozent). Auch bei den 10- bis 16-Jährigen wird es eine deutliche Abnahme (minus 9,5 Prozent) geben. Aber es gibt auch einen Hoffnungsschimmer: Die Zahl der Kinder unter drei Jahre wird 2025 voraussichtlich 10 000 betragen, 8,7 Prozent mehr als 2005. Der Grund: Die jetzt relativ starken Jahrgänge von Kindern und Jugendlichen befinden sich dann in der Familiengründungsphase.

Artikel vom 23.05.2006