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Strompreis in Steinhagen günstig

Verbraucher in OWL werden unterschiedlich hoch zur Kasse gebeten

Paderborn/Bielefeld (WB/ef). Die Bürger in Ostwestfalen-Lippe werden bei den Stromkosten unterschiedlich hoch zur Kasse gebeten.
Ärgernis Stromkosten: Wann sinken die Preise wieder?

Bis zu 70 Euro mehr im Jahr müssen Verbraucher in Rahden, Espelkamp und Stemwede an ihren Lieferanten RWE bezahlen als etwa die Stromkunden in Bielefeld an ihre Stadtwerke. Dabei wurde ein jährlicher Durchschnittsverbrauch von 3500 Kilowattstunden zu Grunde gelegt. Stromkunden des Paderborner Energieunternehmens E.ON Westfalen-Weser liegen danach im Mittelfeld.
Teurer Strom aus der Steckdose: Das gilt in der Region vor allem für Kunden der RWE Westfalen Weser Ems. So muss ein Haushalt mit einem Verbrauch von 3500 Kilowattstunden nach Angaben von Sprecherin Evita Schäfer 691,78 Euro im Jahr bezahlen. Weitere Preiserhöhungen seien nicht geplant, sagte Schäfer.
In Lübbecke sind 678,37 Euro fällig, nachdem die Stadtwerke Lübbecke GmbH den Strompreis zum 1. Januar dieses Jahres um knapp 12 Prozent angehoben hatten. Bei E.ON Westfalen Weser zahlt ein privater Haushalt 647,26 Euro. E.ON (700000 Kunden unter anderem in Paderborn, Herford, Höxter) wollte den Preis zum 1. Juli um gut 13 Prozent erhöhen, bekam dafür aber vom Wirtschaftsministerium keine Genehmigung.
In Gütersloh zahlt der Musterhaushalt an die Stadtwerke 638,58 Euro, in Bielefeld und Werther 628,96 Euro, in Halle 624,75 Euro und in Steinhagen 622,84 Euro.
Unterdessen hat Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) die Energiekonzerne aufgefordert, die Strompreise zu senken und damit den jüngsten Preisverfall für CO2-Emissionszertifikate weiterzugeben. Es könne »nicht richtig sein, den Verbrauchern immer nur Preiserhöhungen weiterzugeben«, sagte der Minister gestern in einem Interview. Zugleich warnte er davor, die angekündigten Kürzungen der kostenlosen Ausgabe solcher Kohlendioxid-Zertifikate für die Handelsperiode 2008 bis 2012 zur Rechtfertigung höherer Strompreise heranzuziehen. »Die Konzerne geben dann allenfalls etwas von ihren derzeitigen Zusatzgewinnen ab.«

Artikel vom 23.05.2006