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Häcker: Fünf Stunden Mehrarbeit pro Woche

Gewerkschaft sieht »Branche unter Druck«


Rödinghausen (WB/hr). Fünf Stunden Mehrarbeit pro Woche ohne Gehaltsausgleich - das ist eine der Maßnahmen, auf die sich Geschäftsleitung und Arbeitnehmer des Unternehmens »Häcker Küchen« in Rödinghausen (Kreis Herford) im Rahmen eines »Bündnisses für Arbeit« geeinigt haben. Das sei erforderlich, »um die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens sicherzustellen und den Standort Deutschland langfristig zu stärken«, sagte Häcker-Geschäftsführer Axel Stallmann. Außer der Erhöhung der Wochenarbeitszeit von 35 auf 40 Stunden ohne Lohnausgleich sieht das Maßnahmenpaket unter anderem eine Lohn- und Gehaltserhöhung von 2,5 Prozent vor, die vom 1. Juni an in Kraft treten soll. 98 Prozent der Belegschaft haben nach Angaben von Stallmann das »Bündnis für Arbeit« bereits angenommen.
Kritik kommt aus Reihen der Gewerkschaft. So haben sich die Tarifkommissionsmitglieder der holzverarbeitenden Industrie in NRW in einem offenen Brief an die Belegschaft von Häcker Küchen gewandt. »Was hier geschieht, bringt Druck in die gesamte Branche«, erklärte Peter Kleint, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Herford. Er kritisierte, dass Häcker vor dem Tarifabschluss aus dem Arbeitgeberverband ausgetreten sei. Langfristig, so Kleint, werde die Mehrarbeit Arbeitsplätze vernichten.

Artikel vom 23.05.2006