Von Michael Diekmann Bielefeld (WB). Enorm gestiegenes Energiebewusstsein bestimmt das Bild im Bereich der Heizungs-, Klima- und Sanitärtechnik. Mit einer groß angelegten Hausmesse zum 75-jährigen Firmenjubiläum löschte die Familie Brokmann deshalb genau den Wissensdurst der zahlreichen Privatkunden, die sich bei mehr als einem Dutzend Fachausstellern informieren konnten.
Dauerregen konnte die Veranstaltung am Firmensitz in der Elpke keineswegs einschränken. »Wir haben wirklich treue Kunden«, freut sich Senior Heinrich Brokmann (73) über den lebhaften Jubiläumsbetrieb in Büros, Lager, Ausstellung und Montagehalle, wo zum großen Tag eine richtige Fachschau aufgebaut worden war. Vom schönen Badezimmer über Solarthermie bis zur Regenwasseraufbereitung reichte das Spektrum, sämtliche Arbeiten erledigt das Fachunternehmen Brockmann GmbH inzwischen in der dritten Generation. Firmengründer Heinrich Brokmann war tatsächlich ein »Existenz«-Gründer. Als nach erfolgreicher Klempnerlehre und Meisterprüfung 1931 in schweren Zeiten die Arbeitslosigkeit drohte, eröffnete Brokmann sein eigenes Geschäft. Brokmann biss sich durch. Zunächst mit Fahrrad und Anhänger wurden die Kunden besucht. Die motorisierte Zeit folgte mit Tempo-Dreirad und Pritschenwagen erst nach Kriegsende 1945. Einen schweren Einschnitt bedeutete 1945 für Brokmann senior auch in persönlicher Hinsicht. Bei der Inspektion eines Flugzeugwracks verletzte er sich bei einer Explosion die rechte Hand so schwer, dass fortan Sohn Heinrich Brokmann junior die Hauptarbeiten durchführen musste. Von 1949 bis 1952 lernte der Falk-Realschüler Klempner. Die Meisterprüfung folgte 1970. Da war er bereits vier Jahre mit Irmtraud Kröger verheiratet. Nach dem Tod des Vaters übernahm Heinrich Brokmann 1970 die Geschäftsführung. Inzwischen ist mit den Söhnen Frank (41), Meister sowohl im Fach Gas- und Wasserhandwerk wie auch als Zentralheizungs- und Lüftungsbauer, sowie seinem Bruder Andreas (32), Diplom-Ingenieur für Versorgungstechnik, die dritte Generation in der Firmenleitung tätig. Die Brockmann GmbH beschäftigt heute 14 Fachkräfte. Der Aufgabenschwerpunkt liegt im privaten Kundendienstbereich, die Arbeiten umfassen Reparaturen im Sanitär- und Heizungsbereich, Sanierungen, Umbau und Anbauten sowie die erforderlichen Wartungen. Immer wichtiger wird das Erarbeiten und Aufzeigen von Einsparpotenzialen und die Energieberatung, dazu ein Notdienst von nahezu 24 Stunden an 365 Tagen. »Wenn die beiden Söhne nicht erreichbar sind, springt das Telefon beim Senior an«, berichtet der, auch mit 73 Jahren als Schaltstelle in der Firma schnelle Hilfe zu schaffen. Die Geschäftslage im Frühjahr 2006 bezeichnet Andreas Brokmann als gut, die Zukunft eher mit einem Fragezeichen: »In 2007 nach der Mehrwertsteuer-Erhöhung wird uns einiges fehlen. Darauf müssen wir uns schon heute einrichten.« Die Zukunft des traditionsreichen Unternehmens sieht der Mittelständler in der fundierten Begleitung seiner treuen Stammkundschaft, der Erschließung neuer Kundenkreise und Themenfelder. Einen entscheidenden Schritt zur Zukunftssicherheit haben die Brokmanns bereits getan: Seit 2004 sind sie in einem höchst funktionellen Betrieb an der Elpke, in dem Lager, Schulung, Verwaltung und Organisation optimal ineinander greifen. Kunden schätzen die Beratungskompetenz vor Ort.
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