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Ein zauberhafter
Spaßmacher
Ingo Oschmann am 5. November in Delbrück
Delbrück. Wenn Sie lachen, ist es Oschmann. Wenn Oschmann lacht, dann aus Spaß an der Freude. Der Freude, andere Menschen mit seiner Fröhlichkeit anzustecken und ihnen mit seinen verrückt-verdrehten Geschichten einen vergnüglichen Abend zu bereiten. Wer sich von Ingo Oschmann an- und auslachen lassen und sich dabei selbst den Bauch halten will, hat dazuam Sonntag, 5. November, 20 Uhr, in der Stadthalle Delbrück Gelegenheit. Dort lacht der 36-jährige Bielefelder dann live.
Und das Publikum spürt: Ingo Oschmann grinst und strahlt seine Zuschauer nicht an, weil es im Handbuch »So werde ich ein Comedy-Star« steht, selbst wenn ihm ein solches bei seiner »Star Search«-Teilnahme 2003 vielleicht in die Hand gedrückt worden sein sollte. Es ist beruhigend zu erleben, dass Casting-Shows echte Talente hervorbringen können.
Dabei ist der Kleinkünstler (»Ich bin nur 1,70 Meter groß«) nicht von der Fernsehmattscheibe ins Kleinkunst-Metier gefallen wie der sprichwörtliche Meister vom Himmel, sondern hat sein Handwerk von der Pike auf gelernt. Seit er in den 90er Jahren vor Kindern seine Zaubertricks vorgeführt und später Schritt für Schritt im Comedy-Genre Fuß fasste, feilte er an seiner Art, (den Menschen) Spaß zu machen. Auf der Bühne springt er auf und ab, turnt radschlagend von links nach rechts und wechselt die Mimik genauso schnell wie den Tonfall.
Ingo Oschmann hat einen scharfen Blick, einen scharfen Verstand und auch eine scharfe Zunge. Doch anders als viele Kollegen seiner Zunft braucht er keinen Schlag unter die Gürtellinie oder den Umweg über den schlechten Geschmack, um sein Publikum zum Lachen zu bringen. Es genügt, mit Händen und Füßen zu erzählen, wie schrecklich es war, als Kind in diese überaus praktischen Schalmützen gezwängt zu werden, oder über den Tupperseufzer zu stöhnen. Ingo Oschmann ist halt so romantisch, dass er Pornofilme immer bis zum Schluss anschaut, weil er denkt, am Ende werde geheiratet.
Seitdem der Comedian vor knapp drei Jahren die Sendung »Star Search« in der Sparte Comedy gewann, ist er ständig im Fernsehen präsent. Und durchaus auch auf Promi-Partys, von denen er inzwischen weiß, dass man dort keinen Nudelsalat mitbringt. In Bielefeld indes kennt man ihn schon länger. Bereits 2001 etablierte er hier die »Figaro Comedy Show«. Inzwischen sind Spaßmacher und Kabarettisten jeden ersten Montag im Monat, 19 Uhr, in einer ehemaligen Kirche an der Arthur-Ladebeck-Straße in »Oschmanns Church of Comedy« zu Gast (kein Vorverkauf). Einzige Vorgabe des Gastgebers: das Publikum zu Lachsalven hinreißen.
Eben ganz so wie bei den großen Solo-Auftritten des quirligen Bielefelders selbst, dessen Slogan stimmt. Denn nach zweieinhalb Stunden temperamentvoller Unterhaltung mit viel Improvisation und Zauberei weiß das Publikum, warum es gelacht hat. Es war Oschmann. Margit Brand

Artikel vom 20.10.2006