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Zwei Aufsteiger, aber auch
vier Absteiger möglich

Tennis: Zwischenbilanz der sechs Bielefelder Verbands-Teams

Von Franz Braun
Bielefeld (WB). Den ersten Teil der »englischen Woche« haben die sechs Bielefelder Damen- und Herrenmannschaften absolviert. Bei den verbleibenden zwei Matches in dieser Woche - am Donnerstag (Christi Himmelfahrt) und am Sonntag - werden die Weichen gestellt, ob es noch klappt mit dem Aufstieg oder dem Erhalt der Liga. Das WESTFALEN-BLATT nimmt das bisherige Abschneiden und die weiteren Aussichten der sechs Klubs aus der Leineweberstadt unter die Lupe.

Westfalenliga Damen (Bielefelder TTC). Das ist wohl ein aussichtsloser Fall. Selbst größte Optimisten glauben nicht mehr an den Klassenerhalt, der rechnerisch natürlich noch machbar ist. Dann müssten aus den verbleibenden drei Partien zumindest zwei gewonnen werden. Das noch ausstehende Match gegen den Tabellenführer und großen Favoriten auf den Gruppensieg, der TC Union Münster, können die Bielefelder nicht gewinnen. Also bleiben noch die beiden Partien am Donnerstag, 25. Mai, gegen die TG Hüls und am 11. Juni bei der TG Friederika Bochum. Sie müssten beide gewonnen werden. Dann wäre der Klassenerhalt geschafft, wenn Rödinghausen, Bochum oder Hüls nicht noch gegen die großen Drei (Holzwickede, Münster, Hamm) punkten.
Sportlich gesehen aber dürfte dies kaum möglich, denn zum einen ist der Kader zu schwach und einige Spielerinnen nicht in bester Verfassung. Doch BTTC-Sportwart Stephan Achtereekte greift den letzten Strohhalm und plant am Donnerstag den Einsatz der Niederländerin Josa van Bennekom. »Wir müssen die letzte Chance nutzen«, so Achtereekte. Er gibt aber auch zu, dass die Westfalenliga eine Nummer zu groß ist. »Um die Klasse zu halten müssten wir zwei Ausländerinnen oben drauf packen. Das ist finanziell nicht machbar und entspricht auch nicht unserer Philosophie«, erklärt der Sportwart.
Tendenz: Die BTTC-Damen gewinnen keine zwei Spiele und müssen absteigen.
Oberliga Damen (TC Brackwede). Die derzeitige Tabelle sollten sich die Brackweder Damen sowie ihr Trainer Dirk Kastrup gut anschauen. Auf Platz vier rangieren die Südstädter. Diesen Rang - es ginge auch noch eine Stufe tiefer - möchte der TCB auch am Saisonende einnehmen. Doch es gibt auch noch einen anderen Grund, warum die Tabelle jetzt große Aussagekraft für den TCB hat. Exakt die Team, die hinter dem Südstadtklub stehen, gilt es auch weiterhin zu überflügeln. Dies sind TV RW Höxter, TC Neheim-Hüsten und TC WR Hohenlimburg. Hohenlimburg wurde schon zum Auftakt besiegt. Gelingt dies am 28. Mai am Bockschatzhof gegen TC Neheim-Hüsten und am 18. Juni an gleicher Stätte gegen RW Höxter wäre der Klassenerhalt in jedem Falle geschafft. Eine einfache Rechnung, doch natürlich müssen die Matches auch noch erfolgreich absolviert werden. »Ich bin vom Klassenerhalt fest überzeugt«, ist Trainer Kastrup jedenfalls optimistisch.
Tendenz: Die TCB-Damen gewinnen noch zwei Partien und bleiben Oberligist.
Verbandsliga Damen (TV Friesen Milse). Sie wollten in den ersten drei Spielen punkten, um frühzeitig den Klassenerhalt zu sichern. Zittern um die Liga, wie im vergangenen Sommer geschehen, wollte keiner mehr. »Unser Ziel haben wir erreicht. Mit drei Punkten sind wir auf der ganz sicheren Seite«, freut sich Sportwartin und Spielerin Sarah Becker. Die gemeinsame Tabellenführung mit TC GW Herne ist für Becker eine schöne Momentaufnahme. Mehr nicht! »Wir gehen jetzt locker, aber ehrgeizig wie bisher in die kommenden drei Matches. Am 18. Juni werden wir dann sehen, was wir erreicht haben«, verschwendet keiner in Milse den Gedanken am möglichen Aufstieg. Apropos 18. Juni. An diesem Sonntag gastiert der derzeit ebenso verlustpunktfreie TC GW Herne in Milse. Vielleicht das »Endspiel« um den Gruppensieg.
Tendenz: Die Milser Damen liegen voll im Soll und belegen zum Saisonende Rang zwei.
Oberliga Herren (Bielefelder TTC). Wer den BTTC-Trainer Georg Magnus kennt, der weiß, dass er mit seinen Prognosen recht vorsichtig ist. So auch von dieser Spielzeit, als der Klassenerhalt das erklärte Ziel war. Dieser Punkt ist mit drei Siegen aus drei Partien schon lange abgehakt. Und zwar recht souverän. Drei Mal 7:2 siegte der BTTC. »Die Jungs spielen bislang eine tolle Saison«, lobt Sportwart Achtereekte. In der Tat kann Trainer Georg Magnus stolz sein auf seine Formation, die nicht nur keinen Ausländer in ihren Reihen hat, sondern auch noch sehr jung ist. Das Gefüge, die Harmonie, die Qualität - alles passt in dieser Formation. Die Hürde am Donnerstag bei Schlusslicht RW Detmold werden die Bielefelder sicher auch noch nehmen, doch dann droht die erste Niederlage am kommenden Sonntag beim TC Union Münster. »Wenn Münster dann erstmals die beiden Schweizer Marco Chiudinelli und Yves Allegro einsetzen wird, dann haben wir keine Chance«, weiß Trainer Georg Magnus. Aber schlaflose Nächte hat der Coach deshalb nicht. Warum auch, war der Aufstieg doch nie ein Thema und ist es auch jetzt nicht. Ein zweiter Rang wäre für den Aufsteiger eine fantastische Sache.
Tendenz: Die BTTC-Herren krönen ihre tolle Saison mit dem zweiten Rang.
TC Brackwede: »Im nächsten Spiel ist Tim Mudrick dabei und dann fangen wir praktisch bei Null an. Wir sind jetzt in der Abstiegsrunde und müssen in den vier Spielen die notwendigen Punkte für den Klassenerhalt holen«, zeigt Trainer Reinhard Moh die großen Ziele auf. Ein Blick auf die derzeitige Tabelle macht deutlich, was die Mannen vom Bockschatzhof für ihr Vorhaben tun müssen. Hansa Dortmund, Lüdenscheider TV und RW Detmold gilt es zu schlagen. Und genau in dieser Reihenfolge muss das TCB-Team gegen die Mitkonkurrenten antreten. Zunächst am Donnerstag und Sonntag auf heimischer Anlage und am 11. Juni in Detmold. Bei drei Siegen sind die Moh-Schützlinge am Ziel und die letzte Aufgabe Zuhause gegen die TG Hüls wäre ein lockerer Abschluss.
Tendenz: Der TC Brackwede holt noch drei Punkte und bleibt Oberligist.
Verbandsliga Herren (Tennispark). Zwar verloren die Tennisparkler mit 2:7 beim Gruppenfavoriten Bünder TC, doch Trainer Benjamin Dreier konnte ein positives Fazit ziehen. »Gegenüber dem Auftaktmatch war dies eine Leistungssteigerung, die allen gezeigt hat, dass in der Verbandsliga doch etwas für uns geht«, so Dreier. Wenn was machbar sein soll in dieser Liga, dann müssen Gemen, Recklinghausen und Bad Salzuflen geschlagen werden. Genau in dieser Reihenfolge müssen die Tennisparkler in den letzten drei Matches gegen ihre Mitkonkurrenten antreten. Die kommende Aufgabe am Donnerstag, 25. Mai, in Schildesche Am Erdsiek gegen Spitzenreiter TC GW Ennepetal ist dagegen eher mehr eine Trainingseinheit unter Wettkampfbedingungen.
Tendenz: Der Tennispark gewinnt zwei Spiele und wird Drittletzter.

Artikel vom 23.05.2006