03.06.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Fünf Fragen an Dieter MüllerEin Leckerbissen am Finaltag - Drei-Sterne-Koch lädt zum Live-Cooking einHalle. Mit dem Finalsonntag gehen die GERRY WEBER OPEN 2006 zu Ende - was sie sportlich gebracht haben, muss die Zukunft zeigen. Ob das Finale ein »sportlicher Leckerbissen« sein wird, kann heute noch nicht gesagt werden. Was aber jetzt schon festzuhalten gilt, ist die Tatsache, dass dieser 18. Juni 2006 ein Festival der Gaumenfreude sein wird. Das garantiert ein Live-Cooking mit Deutschlands Drei-Sterne-Koch Dieter Müller.

Erzählen Sie den Lesern etwas aus Ihrem Leben?Dieter Müller: Mein Geburtstag ist der 28. Juli 1948 und geboren wurde ich in Auggen, einem kleinen Weinort in Baden. Dort wird mir nicht nur die Liebe zu guten Weinen in die Wiege gelegt, sondern auch die Liebe zur Gastronomie. Meine Eltern bewirtschaften das Restaurant »Lug ins Land« in Raich. Dort im Südschwarzwald, wachse ich als zweitältestes Kind - mit drei Brüdern und drei Schwestern - auf.

Wann wussten Sie, was Sie beruflich werden wollen?Dieter Müller: Der Schulabschluss ist 1963 geschafft, und die Zeit an der kleinen Landhauptschule ist zu Ende. »Dieter, du wirst einmal Schiffskoch«, prophezeit mein Direktor. Ein Lehrer meint, ich werde wohl Künstler, weil ich sehr große Begabung im Malen habe.
Ich selbst will Fußballspieler werden, aber mein Vater sagt: »Sonntags wird gekocht und nicht Fußball gespielt. Du wirst Koch, gegessen wird in guten wie in schlechten Zeiten.« Im selben Jahr beginne ich im Hotel Bauer (Müllheim/Baden) eine Kochlehre.

Welche Rolle spielt ihre Familie?Dieter Müller: Als ich 1980 Birgit Kempf heiratete, wurde sie nicht nur meine Frau, sondern auch meine berufliche Partnerin. Sie unterstützt und berät mich, kümmert sich zudem im Restaurant Dieter Müller um die Gäste. Mit unseren drei Kindern leben wir in Odenthal. Dort kocht übrigens täglich meine Frau für die Familie.

Was bedeutet für SIe gutes Essen?Dieter Müller: Das ist für mich natürlich sehr wichtig. Meine erste Begegnung mit großer Küche hatte ich im Elsass bei den Brüdern Haeberlin, eine Geschmackssensation war zum Beispiel die Gänseleber in Brioche. Das prägte mich. Ebenso unvergessen ist für mich der Besuch im Restaurant von Paul Bocuse 1976 in Lyon. Ich investierte einen Monatslohn, um die legendäre Trüffelsuppe und andere Köstlichkeiten zu genießen. Könnte ich mich jetzt in ein Restaurant zaubern, würde ich am Tisch von Alain Ducasse im Hotel de Paris in Monte Carlo sitzen. Genauso gern mag ich allerdings die Hausmannskost meiner Frau.

Was essen Sie am liebsten?Dieter Müller: Vielleicht Spaghettini mit einer Sauce verte und geschmolzenen Tomaten, geschmorte Ochsenbacke und frisches Zanderfilet mit einer Sauce aus Moutarde violette. Und natürlich frischen, noch warmen Apfelkuchen.

Artikel vom 03.06.2006