23.05.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Verträge:
Es geht um
Millionen

Transrapid-Hoffnung

Peking (dpa) Auf der ersten China-Reise von Kanzlerin Angela Merkel haben deutsche Unternehmen in Peking lukrative Verträge mit einem Volumen von mehreren hundert Millionen Euro abschließen können.

Mit Blick auf die Diskussion über Produktpiraterie und Technologiediebstahl versprach Chinas Ministerpräsident Wen Jiabao »feierlich«, dass China alles unternehmen werde, um das geistige Eigentum intensiver zu schützen.
Die Kanzlerin hob auch ein Abkommen zwischen dem Gesamtverband der deutschen Textilindustrie und dem chinesischen Verband hervor. Darin verpflichtet sich der chinesische Verband, solche Unternehmen auszuschließen, die unzulässig Produkte nachahmen. Auch dürften diese »schwarzen Schafe« nicht an Messen teilnehmen.
Siemens schloss eine Grundsatzvereinbarung mit einem chinesischen Partner über die gemeinsame Entwicklung und den Bau von 500 Lokomotiven. Wert: mehrere hundert Millionen Euro.
Einen Abschluss konnte Konzernchef Klaus Kleinfeld auch über die Lieferung von Handy-Netz-Technik schließen. Vertragspartner ist hier China Mobil. Der Wert wird auf 150 Millionen Euro taxiert. Diese Größenordnung könnte auch ein Projekt über den Ausbau eines Fernwärmenetzes haben. Der erhoffte Abschluss für die Lieferung technischer Infrastruktur für die Eisenbahn-Strecke Kanton-Wuhan kam nicht zustande.
Der Energieversorger STEAG liefert Technik für die Sicherheit von Kohlegruben in China. Der Softwarehersteller SAP schloss ein Abkommen über Software für mittelständische Unternehmen. Die Lufthansa einigte sich mit Air China über die Aufnahme der chinesischen Fluglinie in das Luftverkehrbündnis Star Alliance.
Bahnchef Hartmut Mehdorn traf seinerseits eine Grundsatzvereinbarung mit Chinas Eisenbahnministerium über den Bau von Hochgeschwindigkeitsstrecken mit konventioneller Bahntechnik.
Die Verlängerung der Transrapid-Strecke von Schanghai in das 160 Kilometer entfernte Hangzhou bleibt nach wie vor offen. Merkel äußerte allerdings die Hoffnung, dass sie eines Tages doch noch Gelegenheit haben werden, die Schnellbahn benutzen zu können. Die Kanzlerin wird heute in Schanghai ihren Kurzbesuch im Reich der Mitte abschließen.

Artikel vom 23.05.2006