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Illustrationen aus
einer anderen Welt
»Blue Moon City« von Reiner Knizia
Vor zwei Jahren hat der Kosmos-Verlag ein neuartiges Kartenspiel vorgestellt - und damit die Tür einer fantastischen Spielewelt aufgestoßen. Erfolgsautor Reiner Knizia schuf ein Zweierspiel, das vom Start weg auf Erweiterung und Entwicklung angelegt war: »Blue Moon« heimste sogleich bei der Spielemesse in Nürnberg den Internationalen Innovationspreis ein.
Bei soviel Erfolg war eine Umsetzung als Brettspiel eigentlich schon überfällig: »Blue Moon City«, ebenfalls von Knizia und Kosmos, setzt dort ein, wo die bisher auf zwei Mitspieler beschränkte Spielewelt aufhörte: beim Wiederaufbau der zerstörten Stadt »Blue Moon City«. Eine große Stärke des Kartenspiels, die wunderschönen Illustrationen, findet sich auch auf dem Spielbrett wieder. Der deutsche Fantasy-Künstler Franz Vohwinkel hat mit Unterstützung einiger US-Kollegen den Spielplan illustriert. Dieser besteht aus 21 großformatigen Gebäudeplättchen, die auf der einen Seite die Bauskizzen der Architekten zum Wiederaufbau der zerstörten Häuser zeigen, auf der anderen die wiederaufgebaute Pracht von »Blue Moon City«. Die Völker Blue Moons wollen nun mit Unterstützung von drei Drachen (schöne Plastik-Figuren) ihre Stadt wieder aufbauen.
Die Spieler müssen durch den Einsatz von Karten den Wiederaufbau vorantreiben, um den legendären Kristall des Obelisken zusammenzusetzen. Immer, wenn ein Gebäude aufgebaut ist, wird das Plättchen gewendet. Spieler, die sich um den Wiederaufbau verdient gemacht haben, bekommen Kristalle und Drachenschuppen als Lohn. Letztere können in Kristalle umgemünzt werden. Wer am Ende die meisten Kristalle für den Obelisken beigesteuert hat, ist Sieger.
Das Spiel ist schnell erklärt und dauert nur gut eine Stunde. »Blue Moon City« (25 Euro) ist eine gekonnte Kombination von Sammel-, Aufbau- und Kartenspiel und macht mit zwei Mitspielern ebensoviel Spaß wie mit vier. Es ist für Gelegenheitsspieler und für »Profis« zu empfehlen.Thomas Lunk

Artikel vom 03.06.2006