23.05.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Lebenswerk des Vaters gewürdigt

Töchter verschenken Nachlass des Grafikers Otto Konrad Sagebiel


Bielefeld (uj). Der Nachlass des im Juli vergangenen Jahres verstorbenen Grafikers Otto Konrad Sagebiel umfasst mehrere hundert Zeichnungen und Aquarelle sowie beachtliche Gemälde und Plastiken vor allem mittel- und osteuropäischer Künstler. Zu viel, um sie alle zu Hause aufzuhängen und auszustellen, befanden die drei Töchter des Verstorbenen und luden kurzerhand Freunde und Familienangehörige ein, um den Nachlass ihres Vaters zu verschenken -Êund um das Lebenswerk in heiterer Atmosphäre zu würdigen. Rund 20 Gäste hatten sich dann auch in der Galerie Salustowicz eingefunden, um zu stöbern und Erinnerungen auszutauschen.
Gleichzeitig riefen die drei Schwestern Friederike Sagebiel-Verst, Juliane Sagebiel und Bettina Sagebiel-Dittrich zu einer Spendensammlung auf. Der Erlös soll jungen polnischen Künstlern in den Künstlerschulen von Josef Czapstki in Krakau zugute kommen. Darüber hinaus wollen die Geschwister auch noch ein Frauenhaus in Rumänien mit dem eingenommenen Geld - Êrund 1200 Euro -Êunterstützen. »Wir freuen uns, auf diese Weise das soziale Engagement unserer Eltern fortführen zu können«, berichtet Bettina Sagebiel-Dittrich.
Otto Konrad Sagebiel, der am 19. Juli 2005 im Alter von 80 Jahren verstorben war, führte über 30 Jahre mit seiner Ehefrau Hanna Leonore eine Werbeagentur. Darüber hinaus gestaltete Sagebiel die Wandertafeln im Teutoburger Wald, machte Werbung für die Firma »Bad Driburger Brunnen« und illustrierte Kriminalromane des Rowohlt-Taschenbuch-Verlages. In seiner Eigenschaft als Grafiker ist Sagebiel auch der Erfinder des Granini-Schriftzugs.
Da das Ehepaar Sagebiel vornehmlich osteuropäische Kunst sammelte, entstand ein enger Kontakt zur Galerie Salustowicz, die ebenfalls seit Jahren osteuropäische Künstler und Künstlerinnen in Bielefeld präsentiert und unterstützt.

Artikel vom 23.05.2006