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Medienstar Henna und die
Faszination Landleben

Hoffest der Landwirte lockt Tausende nach Dingerdissen


Von Michael Diekmann
und Hans-Werner Büscher (Fotos)
Bielefeld (WB). Kälbchen »Hasi« (sechs Wochen) ließ sich pausenlos streicheln, seine Großmutter »Henna« schaute gelassen zu. »Sie ist ein echter Medienstar«, berichtete Besitzer Heinrich Quakernack den umstehenden Kindern über die zehnjährige Kuh. Immerhin war die Rotbunte schon beim Senner Kuhschach und im Bauernhausmuseum. Kälbchen, Schafe, Lämmer, alte Traktoren und große Maschinen: Der Hoftag des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes bot allen Besuchern etwas. Und es kamen, sehr zur Freude der beiden ausrichtenden Betriebsinhaber Heinrich Dingerdissen und André Pamin, mehrere tausend große und kleine Fans des Landlebens.
Am Samstag hatte alles noch nach einer großen Katastrophe ausgesehen, erinnerte sich Dingerdissen. Eifrige Landfrauen hatten 100 Torten gebacken, Maschinen waren aufgefahren und Gatter gestellt, »da waren die Koppeln eben zum zweiten Mal komplett im Schlamm versunken.« Massiver Landregen setzte die Außenflächen in Dingerdissen landunter. Einige der Großgeräte konnten erst gar nicht aufgefahren werden, weil Hofteile unbefahrbar waren, berichtet Dingerdissen. Um so erfreuter waren alle ehrenamtlichen Helfer, Vertreter von Forstamt und Landwirtschaftskammer, vor allem aber die vielen Besucher. Das Hoffest entpuppte sich am trockenen Sonntag als der Publikumsmagnet überhaupt für Bielefelds Freunde eines erlebnisreichen Wochenendes, die am Samstag bei fast allen Veranstaltungen baden gegangen waren.
Während ältere Gäste im Hofcafé entspannten, tobten die Kleinen im Streichelzoo. Es gibt eben kein falsches Wetter, nur falsche Kleidung, schmunzelte Dingerdissen und empfahl Gummistiefel.
Auf dem Hof Pamin gegenüber informierte sich währenddessen die immer größer werdende Fangemeinde von Holzfeuerung und Kachelofen. Die Nachfrage nach Holzsammelscheinen ist enorm, berichtete Pamin. Allein in diesem Jahr wurden bereits 30 ausgestellt. Entsprechend groß ist die Nachfrage auch nach der wesentlichen Anforderung an Privatleute, die mit dem »Fichtenmoped«, der Motorsäge, in den Wald wollen. Holz-Lohnunternehmer Pamin bietet längst selbst Motorsägekurse an.

Artikel vom 22.05.2006