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Alte Fassade,
neue Inhalte -
prima Angebot

Diesterwegschule wird umgebaut

Bielefeld (uko). In den nur sechs Wochen der Sommerferien soll die »quicklebendige, leistungsstarke Diesterwegschule« renoviert und saniert werden. Bis Anfang des Jahres 2007 soll die Stadtteilschule dann auch die räumlichen Voraussetzungen für die Betreuungsangebote der Offenen Ganztagsschule (OGS) erhalten.

Martin Sprenger ist seit Februar kommissarischer Schulleiter - neben seiner eigentlichen Arbeit als Konrektor der Grundschule Brake. Von den Vorzügen der Diesterwegschule ist Sprenger mehr als überzeugt, erwartet er allein von den Umbauarbeiten doch »eine putzmuntere Schule hinter denkmalgeschützter Fassade, die auf einem guten Weg ist«.
Der Umbau umfaßt drei Bauabschnitte: in den Sommerferien die Sanierung einschließlich der Installation neuer Technik (Beleuchtung und Brandschutz) im Finanzvolumen von 480 000 Euro; bis Ende der Sommerferien sollen die Arbeiten an den Giebeln im Wert von 260 000 Euro beendet sein.
Ab den Sommerferien wird dann der Mittelbau zwischen Diesterwegschule und Studieninstitut komplett umgerüstet. Insgesamt wird der Bau 966 000 Euro verschlingen, sagte am Montag Architektin Katrin Oberschelp vom Immobilien-Service-Betrieb (ISB) der Stadt Bielefeld. Die neuen Räume sollen das Herzstück des Betreuungsangebotes der Offenen Ganztagsschule bieten: Vier Räume zu jeweils 44 Quadratmetern werden in einem gläsernen Obergeschoß entstehen, im Erdgeschoß gibt es neue Umkleiden für die der Rohrteichstraße zugewandten Turnhalle, hier wird ein Eßbereich und eine Küche eingerichtet.
Die zweizügige Ganztagsschule mit 174 Schülern bietet bereits seit sieben Jahren - damals auf den Schultern von Elterninitiativen - Betreuungsangebote. Das Engagement hat sich, nachdem auch die schulischen Voraussetzungen erfüllt sind, nun auf der Basis eines Trägervereins ausgedehnt. Der sucht Paten, wie Trägerverein-Geschäftsführer Peter Bauer gestern betonte, um die Angebote zu realisieren. 100 Schüler nehmen diese Offerten derzeit wahr, wie Cordula Helmig-Walker, Vorsitzende der Schulpflegschaft, nicht ohne Stolz erklärt, denn damit ist die diese kleine Stadtteilschule im Einzugsbereich zwischen Promenade und August-Bebel-Straße wohl die leistungsstärkste Offene Ganztagsschule in Bielefeld.
Nachmittags stehen den Schülern Programme wie Schach-, Sport-, Töpfer- oder Musik-Workshop-Kurse, zudem Autogenes Training oder das Mitwirken in einem Schulorchester (!), dem einzigen einer Bielefelder Grundschule offen. Das Mittagessen wird gecatert und von einer Köchin vorbereitet.
Unerläßlich für diesen Betrieb ist nach Ansicht aller Diesterweger aber die Betreuung durch die Sozialarbeiter um Cornelia Huck, die diese Angebote begleiten und auch im Zusammenspiel mit den acht Lehrern die Hausaufgabenbetreuung sicherstellen. »Das Kollegium ist hier sehr aufgeschlossen«, sagt Martin Sprenger, der in der Offenen Ganztagsschule »auch für Lehrer ganz neue Perspektiven« erkennt. Wie auch immer: Auch angesichts der Klasse und der starken Struktur der Betreuungsangebote der Diesterwegschule muß »eine Ganztagsschule wachsen«, »man muß sie leben«, resümiert Martin Sprenger.
Der kommissarische Schulleiter hofft zunächst »auf einen Einzug in ein schickes Gebäude«. Freuen würde es ihn, wenn auch ein neuer engagierter Schulleiter den Schuljahresbeginn hier verbringen würde - die Stelle ist vakant und ausgeschrieben . . .

Artikel vom 23.05.2006