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»Ein schöner Tag
ward uns beschert«

Hofkonzert des »Flötenensembles Theesen«

Theesen (WB/mzh). Man muss ja nicht immer vor Madagaskar liegen - viel angenehmer wird so eine Reise um die Welt, wenn das »Huhn von Thun« fröhlich gackert, wenn Henry Purcells »Fairy Queen« versonnen summt und unser Globetrotter zu Irving Berlins »Puttin' on the Ritz« über die Bühne tänzelt.
Und mag auch der musikalische Trip über Italien (»La Romana«), Frankreich (»Mille Regretz«), Südamerika (»El condor pasa«), Afrika (Südafrikas Nationalhymne) und Russland (»Kalinka«) führen - er endet doch wieder in heimischen Gefilden: Erstmals gastierte am Samstag das »Flötenensemble Theesen« auf dem Hof Meyer zur Hoberge-Lüking und entzückte gleich mehr als 240 Gäste.
Die ganze Deele sang: Wo sonst das Landwirtsehepaar Werner und Anke Meyer zu Hoberge arbeitet, erklangen jetzt beim »Offenen Singen« Mailieder und Kanons. Die ehemalige Musiklehrerin Christel Weihrauch, die das wunderschöne Konzert heiter und beschwingt leitete, nahm das Publikum gerne auf ihre melodiöse Weltreise mit. Im Takt der Intro von Hans Colcuc (Musik- und Kunstschule) betraten die 17 Musiker des Flötenensembles die Hofbühne, mit dem gemeinsamen Lied »Ein schöner Tag ward uns beschert« verließen sie sie nach zwei Stunden wieder.
Das hübsche Allegro aus Johann Christian Bachs Bläsersinfonie Nr. 3 machte den regennassen Samstag vergessen, und wer doch der Sonne jüngst vergangener Frühlingstage hinterhertrauerte, mochte sich ins »Yesterday« der »Beatles« zurückziehen. Mal feurig spanisch (»El Choclo«), mal ausgelassen nordamerikanisch (»Square Dance«) hüpften die Harmonien über die Deele, aber es blieb auch Zeit zum pathetischen Traum (»Amazing Grace«, Schottland).
Auch dem Auge wurde etwas geboten: Erika Fiedler, Mitglied im »Flötenensemble Theesen«, hatte passende Bilder zur musikalischen Weltreise gesammelt, die ihr Mann Manfred per Powerpoint präsentierte. Besonders herzlich applaudierte das Publikum Christel Weihrauchs jüngsten Schülern: Ronja Goliewski (12), Dominika Kempa (11), Lukas Klemp (11), Julia Poschmann (12), Ines Rüter (10) und Tobias Wösthoff (10) glänzten bei der Interpretation von Alan Rosenhecks »Party Time« und setzten das i-Tüpfelchen auf ein Konzert, das eventuell nicht das letzte seiner Art gewesen ist.
»Schon bei der Generalprobe war ich von der guten Akustik unserer Deele überrascht«, sagte Anke Meyer zu Hoberge, die gelegentlich auch andere Ensembles wie den lokalen Posaunenchor zu Darbietungen auf dem Hof empfängt. Und wie es dort schöner Brauch ist, so war's auch am Samstag: Musiker und Zuhörer labten sich an einem rustikalen Imbiss - ein rundum glücklich stimmendes Fest für alle Sinne!

Artikel vom 24.05.2006