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Nach der Feier
versiert den
Brand gelöscht

Fest der Jöllenbecker Feuerwehr

Von Uwe Koch (Text und Fotos)
Jöllenbeck (WB). 116 Jahre besteht die Jöllenbecker Wehr. So lange haben die Blauröcke nicht nur für Sicherheit gesorgt, sie haben auch das gesellschaftliche Leben im Bielefelder Norden durch ihr Vereinsleben geprägt. Am Wochenende stand Jöllenbeck völlig im Zeichen des Feuerwehrfestes.

Nach zwei besinnlichen Tagen ließen es die Kameraden der Löschabteilung Jöllenbeck der Freiwilligen Feuerwehr Bielefeld am Sonntag so richtig krachen: Stand am Freitag und Sonnabend Partystimmung im Festzelt im Mittelpunkt, so wurde gestern die Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt.
Ein simulierter Brand in der Realschule Jöllenbeck zog die Bevölkerung in Scharen an; kein Wunder angesichts des prächtigen Sommerwetters. Punkt 15.50 Uhr erschütterte eine Explosion den Chemieraum, der bald in hellen Flammen stand. Fünf Schüler - prächtig-gräßlich geschminkt von den realistischen Unfallvisagisten des Dornberger DRK - erlitten schwere Brandverletzungen, hatten Rauchgase eingeatmet und waren durch Glassplitter teilweise förmlich aufgespießt worden.
30 Mann der Wehren Jöllenbeck und Vilsendorf sowie der JugendfeuerwehrWest/Vilsendorf rückten mit vier TLF an und bekämpften mit sieben C-Rohren unter Leitung der Hauptbrandmeister Stefan Twistel und Klaus Junklewitz den Brand ebenso routiniert wie versiert. Das DRK Jöllenbeck (Leitung: Marco Koch) sorgte vor fachkundigem Publikum für eine perfekte Akutversorgung.
Abordnungen der Bielefelder Wehren, der befreundeten Wehr aus dem thüringischen Weida, des Feuerwehrmusikzuges und des Fanfarencorps Lenzinghausen beäugten das Szenario während des Festumzuges mit Hochachtung. Für die Gäste ging's wieder ins Zelt, wo - dies lobte Löschabteilungführer Günter Schneider ausdrücklich - besonders die Kameraden der Altersabteilung und die Frauen der Blauröcke für die perfekte Bewirtung sorgten.
Lob kam auch von anderer hervorragender Stelle. Bielefelds Wehrchef Gerhard Wörmann betonte: »Feuerwehrleute sind das ganze Jahr da, um zu schützen und zu retten. Wer das tut, darf auch mal feiern.«
Jöllenbeckes Bezirksvorsteher Hans-Jürgen Kleimann freute sich über die integrative Kraft der Feuerwehr, die Jöllenbeck geprägt habe. Daher seien die Mitglieder der Bezirksvertretung auch respektvoll vollzählig angetreten. Kleimanns Dank: ein 30- oder ein 50-Liter-Faß Bier, und die Dimension durften die Kameraden selbst bestimmen. Da machte Günter Schneider den Förmlichkeiten Knall auf Fall ein Ende. Sein Kommando lautete: »Stillgestanden, zu den Theken wegtreten!«

Artikel vom 22.05.2006