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Menschen in
unserer Stadt
Prof. Dr. Rudolf Meinert
Sozialmediziner i.R.

Noch als der spätere Obermedizinaldirektor in den Kindergarten ging, wollte er »Puppendoktor« werden. Und auch später im Leben Prof. Dr. Rudolf Meinerts haben die Kleinen stets die größte Rolle gespielt: Tausende von Kindern hat er auf ihre Schulreife untersucht, er wirkte als Kinderarzt im Gesundheitsamt, kümmerte sich um die Schutzbefohlenen der von-Laer-Stiftung, engagierte sich im Kinderschutzbund und gab sein profundes Wissen als Dozent der Fachhochschule an den Medizinernachwuchs weiter.
Bei guter Gesundheit begeht Rudolf Meinert heute seinen 85. Geburtstag (richtig gefeiert wird erst zu Pfingsten), und wenn man ihn fragt, was ihn nach einem erfüllten Berufsleben am meisten freut, antwortet er: »Mütterberatung, Säuglingsuntersuchungen, Impfungen und gezielte Tests zur Schulreife mussten damals erst erarbeitet werden. Meine Vorschläge wurden von Kinderärzten aufgegriffen - heute sind sie Standard.«
Der Ratsgymnasiast (Abitur 1931) erhielt 1947 die endgültige Approbation. »Die ersten Jahre an der Kinderklinik Bethel haben die Weichen in mein späteres Spezialgebiet gestellt.« Ohne Rudolf Meinerts Forschungen und Veröffentlichungen wäre der schulärztliche Dienst ein anderer, bewegten sich Säuglings- und Behindertenfürsorge nicht auf dem heutigen hohen Niveau, bliebe Entscheidendes zur Motorik des Schulkindes noch zu sagen. Kein Wunder, dass sich die internationalen Fachwelt bei Kongressen der Beiträge ihres Bielefelder Kollegen gerne und oft versicherte.
Zwei Söhne (einer starb viel zu früh) gingen aus der Ehe mit seiner Hannelore hervor. »Ich habe sie examiniert, denn als die Kinder aus dem Gröbsten heraus waren, hat meine Frau Pädagogik studiert und Seminare in Gesundheitsfürsorge belegt.« Halb Bielefeld kennt Hannelore Meinert als Konrektorin der Hellingskampschule.
»So oft es geht, besuchen wir die wunderschöne Altstadt - auch in religiöser Hinsicht ist sie unsere Heimatgemeinde.« Sportsendungen im Fernsehen interessieren den ehemaligen Schwimmer und Hockeyspieler, gerne geht das Ehepaar in die Oper. Spricht's und setzt sich selbst ans Klavier: »Ich liebe die Klassik!«Matthias Meyer zur Heyde

Artikel vom 22.05.2006