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Ovationen für »Leitfigur« Dammeier

Vor 5 000 Zuschauern besiegen »Dammis Freunde« Arminia mit 6:5

Von Werner Jöstingmeyer
Bielefeld (WB). »Danke für 20 Jahre geilen Fußball.« Das riesengroße Transparent an der Spielfeldumrandung drückte das aus, was die knapp 5 000 Zuschauer in der SchücoArena empfanden. Nach zwei Jahrzehnten im Profibereich sagte Detlev Dammeier am Freitagabend »Servus«. Und zum Abschied waren alle gekommen, die er eingeladen hatte.

Arminia gegen Dammi & Friends hieß die Partie, die der ehemalige Bundesliga-Referee Manfred Führer anpfiff. Dass der Bielefelder Bundesligist mit 5:6 (2:5) letztlich unterlag, interessierte nur am Rande. Der gestrige Abend gehörte dem Vorzeige-Profi Detlev Dammeier. Die ersten 45 Minuten spielte er im DSC-Dress und trug sich neben Leon auch in die Torschützenliste ein. Für seine Freunde trafen Patrick Owomoyela, Roy Präger, Dirk van der Ven, Thomas Stratos und Dirk Flock.
Nach dem Seitenwechsel steckten Dammi & Friends etwas zurück, so dass Arminia durch zwei Treffer des Testspielers Peter Schuto (Heyduk Split) und einem Tor von Radim Kucera zum Ausgleich kam. Den Siegtreffer für die »Gäste« erzielte natürlich Detlev Dammeier. Unter dem Jubel der Fans und einem illustren Feuerwerk auf der Gegentribüne holte Trainer Benno Möhlmann den »Star des Abends« nach 85 Minuten vom Feld. Schiri Führer beendete daraufhin dieses muntere Abschiedsspiel vorzeitig.
Vor Komplimenten konnte sich »Dammi« nicht retten. Der Bremer Patrick Owomoyela: »Ich habe zwei Jahren mit Detlev zusammen spielen dürfen. Für mich ist er eine Leitfigur im deutschen Fußball.« Ansgar Brinkmann, der auf Bitte des Münsteraner Vorstandes nicht mitspielte, um sich für den Regionalliga-Abstiegskampf zu schonen: »Ich habe großen Respekt für 20 Jahre seriösen Fußball. In jedem seiner vier Profiverein hat Dammi immer sein Bestes gegeben. Schließlich kenne ich ihn seit der D-Jugend.«
Bewegt zeigte sich auch Rüdiger Kauf: »Detlev war fünf Jahre bei Arminia mein Partner. Ich habe viel von ihm und er von mir profitiert. Ich bin froh, dass ich Dammi in Bielefeld erleben dürfte.« Ins gleiche Horn blies Michael Fink: »Detlev war mein Zimmergefährte. Auf dem Spielfeld hat er bis zum Schluss seine Leistung gebracht. Besser kann eine Karriere wirklich nicht laufen.
Trainer Benno Möhlmann grinste unterdessen verschmitzt: »Ich hatte Dammi schon in Hamburg, wo ich zu der Zeit Co-Trainer war. Er hat sich in den 20 Jahren wenig verändert. Aber so richtig guten Fußball hat er erst in Bielefeld gespielt.« Detlev Dammeier sagte »Servus« und gestand seiner letzten großen Kulisse: »Dieser Abschied geht mir doch sehr nah.«

Artikel vom 20.05.2006