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Lottospieler betrogen

14 Millionen Euro in eigene Taschen gesteckt


Frankfurt (dpa). Ein Österreicher und seine deutsche Lebensgefährtin sollen fast 14 Millionen Euro von Lottospielern kassiert und den größten Teil davon in die eigene Tasche gesteckt haben. Gegen das Paar wurde Anklage wegen gewerbsmäßiger Veruntreuung von Lottogeldern erhoben. Das Paar betrieb in Heusenstamm bei Frankfurt ein Firmengeflecht, das unter anderem Spielgemeinschaften vermittelte. Wegen Geldwäsche müssen sich fünf weitere Personen verantworten. Sie sollen beim Verschwinden des Geldes über Hunderte von Kontenbewegungen geholfen haben. Mindestens 50 000 Lottospieler sind nach Erkenntnissen der Ermittler in den Jahren 2002 und 2003 geschädigt worden.
In den Firmen des 45-jährigen Österreichers wurden unter anderem Kunden über Call-Center angeworben. Die Lottospieler zahlten monatlich 80 Euro. Allerdings wurden nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft lediglich 30 000 Euro auch tatsächlich zum Lottospielen eingesetzt. Von den 13,9 Millionen Euro, die der Österreicher kassierte, habe er 8,4 Millionen Euro mit Hilfe seiner 34 Jahre alten Lebensgefährtin direkt auf seine Privatkonten nach Österreich transferiert.
Das restliche Geld wurde mit Hilfe zahlreicher Komplizen auf unterschiedliche Konten überwiesen, um den Verbleib zu verschleiern. Die Ermittler deckten mehr als 1000 Transaktionen auf. Von den Geldern sei nur ein geringer Teil aufgespürt worden, berichtete die Staatsanwaltschaft.

Artikel vom 20.05.2006