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Schwarze Antilopen
auf dem »Großen Plan«

Celle begrüßt das WM-Aufgebot aus Angola

Celle (dpa). WM-Stimmung in Celle: Auch die niedersächsischen Kleinstadt steht von sofort an im Zeichen des Fußballs.

Tausend Zuschauer haben sich am Samstag auf dem »Großen Plan«, dem Zentrum, der 75 000 Einwohner zählenden Stadt versammelt, um die angolanische Auswahl willkommen zu heißen. »Angola, Angola« jubelt die Menge, als die »Schwarzen Antilopen« endlich die Bühne betreten.
Das Team von Trainer Luis de Oliveira Goncalves ist die erste Mannschaft, die rund drei Wochen vor Anpfiff der WM in ein niedersächsisches Quartier einzog - das Ringhotel »Celler Tor«, in dem die Afrikaner bereits am Mittag eingetroffen waren. Die Junior-Chefin des Vier-Sterne-Hauses, Susanne Ostler, und ihre Angestellten begrüßten die Mannschaft und überraschten die Angolaner mit ihren seit Wochen einstudierten Portugiesisch-Kenntnissen. »Ich bin froh, dass sie endlich da sind«, sagte Ostler, die in den vergangenen Tagen sehr flexibel auf sich ständig ändernde Pläne reagieren musste. »Die Menschen in Afrika haben eben eine ganz andere Mentalität, sind viel spontaner.«
Celles Erster Bürgermeister Otto Stumpf wünschte der Mannschaft ein hervorragendes Abschneiden bei der WM. Er hoffe auf ein Endspiel Angola gegen Deutschland, sagte er mit einem Schmunzeln. Mannschaftskapitän »Akwa« indes gab sich weniger optimistisch. Das erste Spiel gegen Portugal sei erst einmal das wichtigste, erklärte er. Auch angolanische Fans wie der 30 Jahre alte Jacob Adao sind skeptisch im Hinblick auf das Abschneiden ihrer Landsleute. »Es ist erstaunlich, dass sie sich überhaupt qualifiziert haben. Ich bin froh, wenn sie die Vorrunde gut überstehen«, sagte Adao.

Artikel vom 22.05.2006