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»Goliath« braucht mehr junge Mitstreiter

Rotary Bielefeld-Süd unterstützt Therapeutisches Reiten Eckardtsheim mit 1500-Euro-Scheck


Eckardtsheim (oh). »Goliath« zeigt sich unbeeindruckt. Den Sechsjährigen kann so leicht nichts aus der Ruhe bringen - und das ist gut so. Denn »Goliath« ist eines von sechs Therapiepferden auf dem Eckardtsheimer Hof Thiesbrummel.
Reittherapeutin Petra Thiesbrummel dagegen macht aus ihrer Freude keinen Hehl, als ihr Dr. Wolf Ebmeyer bei einem Besuch der Reittherapie für kranke oder behinderte Menschen am Rehobothweg eine 1500-Euro-Spende für den Förderverein Therapeutisches Reiten bestätigt.
»Der Verein ist dringend auf nette Spender angewiesen«, sagt die 49-Jährige. »Denn zum einen müssen wir für unsere inzwischen in die Jahre gekommenen Therapiepferde jüngeren Ersatz beschaffen und entsprechend ausbilden. Zum anderen sind die entstehenden Unterhaltskosten der Pferde sowie die Versicherungsprämien durch die Beiträge für die Reitstunden längst nicht gedeckt.«
Dr. Ebmeyer, derzeit Präsident des Clubs Rotary Bielefeld-Süd, ist deshalb ein höchst willkommener Gast. »Unser Rotary Club sucht sich in jedem Jahr Projekte aus, die wir über unseren Gemeindienst finanziell unterstützen«, erklärt er. In diesem Jahr sind es sechs Vorhaben, das Therapeutische Reiten Eckardtsheim ist dabei das einzige Projekt im Bielefelder Süden und erstmals dabei.
Wolf Ebmeyer: »Wir haben den Vorschlag geprüft und für gut befunden und dann als unterstützenswert vorgeschlagen.« Jedes Club-Mitglied kann sich unter allen Vorschlägen dann diejenigen aussuchen, die es mit seinen individuell zu bestimmenden Spendenbeträgen unterstützen will.
Etwa 90 bis 100 behinderte Menschen sind es pro Woche, die an Petra Thiesbrummels Reittherapie teilnehmen, um dadurch eine Verbesserung der Körperwahrnehmung zu erreichen, das Gleichgewicht zu schulen und Bewegungsabläufe besser koordinieren zu können. Aber auch das Durchhaltevermögen wird dabei gefördert - und natürlich die Lebensfreude.
»Zurzeit verfügen wir über fünfeinviertel Pferde«, erklärt die Reittherapeutin schmunzelnd. Das »Viertel-Pferd« ist das besonders von Kindern und Rollifahrern heiß geliebt Shetland-Pony »Lieschen«. Mit 30 Jahren das weitaus älteste Tier. Auch Haflinger »Samson« (18) und Halbblut »Winnetou« (19) können längst nicht mehr stark strapaziert werden.

Artikel vom 19.05.2006