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Fliegen wird
immer sicherer

Zahl der Luftfahrtunfälle rückläufig

Braunschweig (dpa). Trotz steigenden Flugverkehrs ist die Zahl der Luftfahrtunfälle in Deutschland und mit deutschen Maschinen im Ausland leicht gesunken.

Nach dem gestern vorgelegten Jahresbericht der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) in Braunschweig verunglückten 2005 insgesamt 265 (2004: 271) zivile Luftfahrzeuge. »Die Sicherheit im Flugverkehr hat seit 1994 kontinuierlich zugenommen«, sagte BFU-Sprecher Frank Göldner. Als Gründe nannte er eine verbesserte Aus- und Weiterbildung des Flugpersonals sowie technische Entwicklungen.
Die Zahl der Unfälle mit tödlich Verletzten stieg allerdings von 26 auf 32, dabei starben 47 Menschen. Im Jahr zuvor waren es 43. Die meisten Toten gab es bei Unfällen mit Kleinflugzeugen bis zwei Tonnen Gewicht: Bei elf Unglücken gab es 16 Tote, 2004 waren es 15 Unfälle mit 30 Toten. 116 (95) Segelflugzeuge verunglückten, dabei kamen zwölf Menschen, drei mehr als im Vorjahr, ums Leben. »Bei den Sportfliegern gibt es wetterbedingt von Jahr zu Jahr Schwankungen im Unfallgeschehen«, sagte Göldner.
Bei den sechs (vier) registrierten Unfällen mit großen Passagiermaschinen über 5,7 Tonnen kam ein Mensch bei einem eher untypischen Unglück ums Leben. Auf dem Düsseldorfer Flughafen hatte sich die Tasche des Passagiers beim Aussteigen an der Treppe verhakt, bei einem Sturz kopfüber verletzte sich der Fluggast tödlich. »Unfälle beim Ein- und Aussteigen zählen in der Statistik auch als Flugunfälle«, erläuterte Göldner.
Bei einem Flug über Süddeutschland wurde eine Flugbegleiterin bei Turbulenzen an die Decke geschleudert, sie verletzte sich dabei schwer. Im Jahr 2004 hatte es bei Passagierflügen, die in den Zuständigkeitsbereich der BFU fallen, in großen Maschinen weder Tote noch Schwerverletzte gegeben.
Die Zahl der so genannten schweren Störungen ist nach einem Jahr von 31 mit 48 wieder auf ein ähnliches Niveau wie in den Vorjahren gestiegen. Eine schwere Störung liegt zum Beispiel vor, wenn ein Flugzeug bei Regen oder Schnee über die Rollbahn hinaus rutscht.
»Meist passiert nichts, da oft eine freie Fläche ohne Hindernisse an die Landebahnen angrenzt«, sagte Göldner. Dennoch müssten solche Vorfälle untersucht werden, da immer die Gefahr eines Unfalles bestehe.
Die BFU untersucht alle Unfälle und schweren Störungen im zivilen Luftverkehr auf deutschem Boden und ist an den Untersuchungen verunglückter deutscher Maschinen im Ausland beteiligt.
www.bfu- web.de

Artikel vom 19.05.2006