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Land und Leute im Spiegel der Modernisierung

Frankfurter Museum für Moderne Kunst zeigt eine umfangreiche Fotoausstellung aus China


Frankfurt/Main (dpa). Die vom Guangdong Museum of Art im chinesischen Guangzhou ausgerichtete Fotoausstellung »Humanism in China - Ein fotografisches Portrait« ist von heute an erstmals in Europa zu sehen.
Das Museum für Moderne Kunst (MMK) in Frankfurt zeigt bis zum 27. August die knapp 600 Bilder, die den Alltag der Menschen in China vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Modernisierung widerspiegeln. Die Werkschau ist nach Angaben des MMK-Direktors Udo Kittelmann gleichzeitig die erste Ausstellung chinesischer Kunst in Europa, die von fernöstlichen Kuratoren zusammengestellt wurde.
»Es ist auch in China die erste Ausstellung, die in solchem Umfang einen Blick auf das Land und seine Menschen wirft«, sagte Kittelmann gestern. Im Jahr 2003 war die Schau im Guangdong Museum und im darauf folgenden Jahr im Shanghai Art Museum gezeigt worden. Sie hatte weltweit in der Kunstszene Beachtung gefunden.
Die Kuratoren sichteten mehr als 100 000 Bilder und wählten daraus 590 von 250 chinesischen Fotografen aus. Kittelmann sprach von ungeschönter, authentischer Fotografie. »Es ist nicht der Blick, den wir hier allgemein erwarten würden, sondern es ist einfach ein ungestellter Blick auf das Individuum«, sagte er.
Neben Frankfurt wird die Ausstellung in den nächsten beiden Jahren in der Staatsgalerie Stuttgart, in der Bayerischen Staatsgemäldesammlung, in den Staatlichen Museen zu Berlin und der Staatlichen Kunstsammlung Dresden zu sehen sein. Dieser Zusammenschluss zu einem solchen Projekt ist nach Angaben der beteiligten Museen bislang »einzigartig in der deutschen Museumsgeschichte«.
(Öffnungszeiten: Dienstag und Donnerstag bis Sonntag 10 - 17, Mittwoch 10 - 20 Uhr)

Artikel vom 19.05.2006