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Betriebsanleitung zum Relaxen

Die »schönsten Wochen des Jahres« wollen gut vorbereitet sein

Schon wochenlang wird ihm entgegengefiebert, dem ersehnten Urlaub. Doch aus Urlaubslust wird schnell Frust, wenn die »schönsten Wochen des Jahres« nicht richtig angegangen werden. Seelische Faktoren wie Ärger mit der Familie, schlechtes Wetter, vor allem aber übertriebene Erwartungen, können die Ferien vermiesen.

So braucht auch Entspannung eine Anwärmphase. Wer sich nach einer anstrengenden Woche am Freitagabend ins Auto setzt und sofort in den Urlaub startet, tut sich und seinem Körper keinen Gefallen. Einen abrupten Wechsel zwischen Alltagsstress und der ungewohnten Ruhe quittiert der Körper oft mit Krankheitssymptomen.

Der Genießer lebt am gesündesten
Auch bei der Urlaubsdauer gilt es einige Regeln zu berücksichtigen: Optimal sind drei Wochen, denn der Organismus stellt sich erst ab dem elften Tag auf die neue Umgebung ein. Bei Fernreisen sogar erst nach 14 Tagen. Als die erholsamsten Klimafaktoren gelten Wind und Kühle, wie etwa im Hochgebirge und an der See, rät die DAK.
Das Verhalten im Urlaub kann in drei falsche und eine richtige Strategie unterschieden werden. Der tägliche Genießer lebt eindeutig am gesündesten. Für ihn gilt: Gesund bleibt nur, wer sein körperliches und seelisches Erholungskonto täglich ausgleicht. Hierzu gehören Abwechslung vom Alltag, kleine Pausen und Entspannung vom täglichen Stress. Ausgleichssport und Wellness-Wochenenden bieten sich hier beispielsweise an. Schlechter sieht es da beim Jahresurlauber aus. Der schuftet elf Monate durch und meint in der verbleibenden Zeit sein Erholungsdefizit ausgleichen zu können. Wegen des abrupten Wechsels zwischen Hektik und Ruhe wird er häufig in den Ferien krank, da er zu schnell umschaltet und dadurch seinen Körper belastet.
Unersetzlich fühlt sich der Erholungsverweigerer. Immer befürchtet er im Beruf etwas zu verpassen. Er kann Urlaub nicht aushalten, da Nichtstun für ihn eine Belastung ist. Warnsignale des Körpers werden einfach ignoriert. Gefahr: chronische Erkrankung.
Auch im Urlaub ständig unter Dampf, süchtig nach Aktivität: Das ist der aktive Besessene. Er will immer wesentlich besser sein als andere und setzt sich auch in der Freizeit andauernd unter Druck. Die erholsame Wirkung der sportlichen Betätigung wird damit schnell ins Gegenteil verkehrt: Das ständige Quälen des Körpers und die fehlende Ruhe machen ihn immer weniger leistungsfähig.

Artikel vom 01.06.2006