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Autor aus Brackwede
mit Kino-Weltpremiere

Kenan Güls Streifen »Katrins Cihad« startet am 26. Mai

Brackwede/Bielefeld (mp). In den ungewöhnlichen Genuss eines Kinofilms, der in und um Bielefeld entstand, kommen Kinobesucher vom 26. Mai an: Dann startet »Katrins Cihad« um 20 Uhr als Weltpremiere im Bielefelder Cinemaxx. Autor und Produzent ist der Brackweder Kenan Gül (37).
Wie das WESTFALEN-BLATT bereits exklusiv berichtete, wurde der Film im März 2006 zu großen Teilen in Brackwede gedreht. Die Produktionskosten von 200 000 Euro beschaffte sich Kenan Gül über Sponsoren, traf auf hilfsbereite Partner in der heimischen Wirtschaft. Seine Hauptdarsteller Ruth Fröhner, Irena Jandris, Ahmed Olgun und Ismael Deniz sind Theaterschauspieler aus ganz Deutschland, die aber noch nicht viel Erfahrung mit bewegten Bildern haben. Sie nehmen sich hier eines brisanten Themas an, mit dem Kenan Gül in seinem ersten großen Film die Völkerverständigung zwischen Christen und Moslems fördern will.
»Katrins Cihad« (sprich »Dschihad« = Heiliger Krieg) ist die tragische Geschichte einer an Leukämie erkrankten Frau, die zu sterben droht, weil sie aufgrund komplizierter, interkultureller Verflechtungen keine Knochenmarkspende bekommen kann. Kenan Gül verspricht Kinogängern die Stadt Bielefeld aus einer anderen Perspektive. »Viele werden sich selbst oder ihre Umgebung wieder erkennen«, sagt der Autor, »denn wir haben in Brackwede auf dem Kirchplatz gedreht, am Bahnhof, aber auch auf dem Klosterplatz, in Sieker und Heepen. Zur Förderung der Filmbranche in Bielefeld sollte man sich den Film ansehen.«
Einer, der den Film definitiv unterstützt, ist Frank Becker, Chef des Melody-Filmtheaters in Brackwede. Er zeigt den Streifen am Sonntag, 28. Mai, also nur zwei Tage nach der Welt-Uraufführung, um 11 Uhr in der Brackweder Realschule. Becker und Gül kennen sich schon seit Jahren über ihre Liebe zum Filmgeschäft. Kenan Gül war 1974 aus der Türkei nach Bielefeld gekommen, wohnt seitdem, mit Unterbrechungen, in Brackwede. Er ging erst zur Süd-, dann zur Marktschule und sagt heute: »Ich bin stolz darauf, ein Brackweder zu sein.« Im August will er mit seinem neuen Filmprojekt beginnen, das in Bielefeld und Ankara gedreht wird.

Artikel vom 20.05.2006