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Menschen in
unserer Stadt
Richard Veld
Angehender Bürokaufmann

Wenn ein Seemann in See sticht, lässt er in der Regel seine Braut an Land zurück, um wochen- und monatelang auf den Weltmeeren herumzuschippern. Nicht so Richard Veld. Der gebürtige Niederländer lernte seine spätere Frau auf einem Großsegler kennen. Sie war Passagier, er »Mädchen für alles« auf dem Schiff. Für seine Mareike, der er 2004 auf der dänischen Ostseeinsel »Aerosköbing«, dem Ort des ersten Kennenlernens, das Ja-Wort gab, gab er sogar die Seefahrerei auf und zog nach Bielefeld.
Seit sechs Jahren arbeitet der inzwischen fließend Deutsch sprechende Holländer bei »Kurzum« und fühlt sich dort richtig wohl. Zunächst montierte er drei Jahre lang Küchen. 2004 bot sich dem heute 34-Jährigen die Gelegenheit, in dem Betrieb eine Ausbildung zum Bürokaufmann zu beginnen, die er voraussichtlich im Sommer dieses Jahres abschließen wird. Dass »Kurzum« ihn anschließend nicht weiterbeschäftigen kann, bedauert Veld sehr: »Die Arbeitsatmosphäre ist sehr gut und die Kollegen sind ähnlich locker drauf wie in den Niederlanden.«
Folglich ist der Wahlbielefelder demnächst wieder auf Jobsuche. Neben Deutsch spricht er fließend Englisch und natürlich seine Muttersprache. Zudem hofft er, einen künftigen Arbeitgeber mit guten Computerkenntnissen überzeugen zu können. »Ich habe einfach die Fähigkeit, mich leicht in neue Programme einzufinden«, sagt Richard Veld.
Nebenbei hat ihn die Leidenschaft für die Schifffahrt nie losgelassen. Deshalb »bastelt« der Hobbysegler derzeit an einem Segelschein für Berufssegler. »Irgendwann werde ich meinen Traum verwirklichen«, gibt er sich zuversichtlich.
Bis es soweit ist, »schippert« er mit seinem Wohnwagen durch die Niederlande, wo er mit Vorliebe kleine und gemütliche Bauernhöfe ansteuert. Den Fotoapparat stets dabei. »Seit ich eine Digitalkamera habe, mache ich noch mehr Fotos als sonst«, erzählt Veld.
Ein Vergnügen bereitet es ihm aber auch, Bass-Gitarre in seiner Band »The Cosmic Staff« zu spielen. »Wir spielen gitarrenlastigen Blues-Rock«, erklärt Richard Veld. Nur vorerst geht bei ihm die Vorbereitung auf die Abschlussprüfung vor. Uta Jostwerner

Artikel vom 19.05.2006