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Dressurrevanche geglückt

Goldstein-Engle gewinnt NRW-Preis beim CHIO

Aachen (dpa). Den deutschen Dressurreitern ist die Revanche für die bitterste Niederlage der vergangenen 30 Jahre geglückt - allerdings nur gegen ein B-Team.
Beim CHIO in Aachen gewann das Gastgeber-Quartett überlegen den Nationenpreis und blieb dabei ohne ernsthafte Konkurrenz, weil Vorjahressieger Niederlande nur mit einer zweitklassigen Auswahl antrat. Bei den Springreitern gab es hingegen einen Gäste-Sieg durch Margie Goldstein-Engle (USA) mit Perin vor Jessica Kürten (Irland) mit Quibell.
»Das hat natürlich ganz klar eine andere Qualität«, sagte Dressur-Bundestrainer Holger Schmezer (Verden) zu der dominanten Vorstellung seines Teams mit Nadine Capellmann (Würselen) auf Elvis, Isabell Werth (Rheinberg/Warum nicht), Hubertus Schmidt (Borchen/Wansuela Suerte) und Ann Kathrin Linsenhoff (Kronberg/Sterntaler). »Es fehlen einige gute Reiter, darunter leidet es schon ein bisschen«, meinte Schmezer. »Trotzdem bin ich mit meiner Mannschaft zufrieden.«
Neben den besten Niederländern um Olympiasiegerin Anky van Grunsven, die im Vorjahr das deutsche Team erstmals in Aachen geschlagen hatten, verzichteten das komplette US-Team und Vize- Weltmeisterin Beatriz Ferrer-Salat (Spanien) auf einen CHIO-Start. »Ich weiß nicht, ob das Taktik ist oder ob ältere Pferde geschont werden«, rätselte der Bundestrainer.
Wichtiger als der Sieg war für Schmezer das Auftreten seiner WM-Kandidaten. Vor allem Capellmann und Werth unterstrichen mit jungen Pferden ihre Ambitionen auf einen Platz im WM-Team. »Sie hat sich vor allem im Galopp stark verbessert«, lobte der Bundestrainer Capellmanns Ritt mit dem zehnjährigen Wallach Elvis, welcher der Lokalmatadorin mit 75,29 Prozentpunkten den Sieg in der Einzelwertung brachte. »Vielleicht hat sie das heimische Publikum beflügelt.«
Stark war auch der Auftritt von Isabell Werth, die mit dem zehnjährigen Wallach Warum nicht (74,875) auf Rang drei kam. »Sie hat aber auch noch Satchmo, der ein Kandidat wäre, wenn er sich stabilisiert«, erklärte Schmezer, der sein WM-Team nach der deutschen Meisterschaft in Münster nominieren wird.
Im ersten großen Springen des CHIO ritten die Gastgeber hingegen hinterher. Die 48-jährige Goldstein-Engle setzte sich im Preis von Nordrhein-Westfalen mit dem Wallach Perin mit dem schnellsten fehlerfreien Ritt durch. Hinter der Irin Jessica Kürten mit Quibell kam der Schweizer Markus Fuchs mit Granie auf Rang drei. Bester deutscher Starter war Marcus Ehning (Borken) mit Gitania auf Rang neun. »Ich wollte kein Risiko gehen«, sagte Meredith Michaels-Beerbaum (Thedinghausen), die mit Shutterfly dahinter auf Rang zehn kam.

Artikel vom 19.05.2006