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Giro-Journal
Von Jörg Ludewig


Etappensieg! Ein Jan Ullrich holt sich hier bei seinem Trainingstest das Einzelzeitfahren! Ulle hat mich - und sicher nicht nur mich - richtig beeindruckt. Er hat vor der Etappe noch erzählt, dass er die ersten 20 Kilometer locker antesten will, mit maximal 80 Prozent. Da muss er sich wirklich gut gefühlt haben, denn wie er nach der ersten Zwischenzeit aufgedreht hat, war eine Klasse für sich. Obwohl er im ersten Abschnitt Zeit verschenkt hatte, haut er einen 51er-Schnitt raus, bleibt als Einziger unter 59 Minuten. Noch Fragen? Weil Ulle relativ früh gestartet ist, musste er im Ziel ziemlich lange warten. Ich glaub' mal, er hat selbst nicht erwartet, 28 Sekunden vor Basso zu liegen: Das ist deutlich.
Auch ich kann nicht klagen: Da mache ich mir hier beim Einzelzeitfahren bewusst einen erweiterten Ruhetag mit einem Puls von »nur« 160 Schlägen pro Minute - und habe dann immer noch einen 47er-Schnitt auf der Uhr. Das spricht für eine wirklich wirkungsvolle Erholung am gestrigen Ruhetag. Und in mir keimt die Hoffnung, die zweite Hälfte des Giro d'Italia mit einigermaßen guten Beinen in Angriff nehmen zu können.

Artikel vom 19.05.2006