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Rente

Sicher ist gar nichts mehr


»Eins ist sicher: die Rente« - dieser legendäre Wahlkampfslogan des früheren Sozialministers Norbert Blüm genießt seit Freitag durch die Kürzungs-Vorsorge-Beschlüsse des Bundesrates sogar Gesetzesrang. Blindlings glauben sollte man ihn immer noch nicht.
Denn in Wirklichkeit ist die Rente längst geschmälert worden: durch zusätzliche Beiträge zur Pflegeversicherung und durch die Inflation. Ein Ausgleich durch Rentenerhöhungen ist auf Jahre hinaus nicht in Sicht.
Immerhin: Die Rentner von heute wissen, wieviel (oder wie wenig) Geld ihnen allmonatlich zur Verfügung steht. Die mehr als 42 Millionen Rentner der Zukunft können darüber kaum mehr als spekulieren.
In blankes Entsetzen verfallen wird manch ein Arbeitnehmer, der in diesen Tagen seine neueste Renteninformation erhält. Um bis zu 16 Prozent niedriger als in den Jahren zuvor fällt die Rentenvorhersage aus. Der Traum vom goldenen Ruhestand - für die meisten Menschen, die in zwei, drei oder vier Jahrzehnten das Rentenalter erreichen, wird er sich nur dann erfüllen, wenn sie rechtzeitig privat vorgesorgt haben.
Wirklich sicher ist nur eins: die nächste Rentenbeitragserhöhung. Die kommt sogar schon nächstes Jahr. Andreas Kolesch

Artikel vom 20.05.2006