Hamburgs Ehrenbürgers Gerd Bucerius.Foto: dpa Hamburg (dpa). Einen »herausragenden Mann« nennt ihn Altkanzler Helmut Schmidt, als »verrückten Kerl« und »zu intellektuell« bezeichnet ihn Medien-Manager Gerd Schulte-Hillen: Gerd Bucerius, Verleger und Mitbegründer der Wochenzeitung »Die Zeit«, wäre morgen 100 Jahre alt geworden. Aus diesem Grund sendet die ARD heute (23.15 Uhr) eine Dokumentation über den 1995 gestorbenen Zeitungsmacher, der als einer der bedeutendsten deutschen Nachkriegs-Journalisten gilt. Das große Verdienst der Autoren, Knut Weinrich und Florian Huber, ist, dass sie in ihrem Porträt zahlreiche Weggefährten Bucerius' ausführlich zu Wort kommen lassen. »Zeit«-Redakteure berichten über ihren früheren Chef, und ehemalige Verleger-Kollegen erzählen bunte Anekdoten, die das Wesen des gelernten Rechtsanwalts anschaulich vor Augen führen. »Bucerius ist der liebenswerteste Schuft, den ich je kennen gelernt habe«, sagt da der frühere Gruner+Jahr-Vorstand und Bertelsmann-Aufsichtsratschef Schulte-Hillen. Und der ehemalige »Zeit«-Feuilletonchef Fritz J. Raddatz schwärmt: »Ein großartiger Verleger - und ein Besessener!« Es geht aber auch um den »Privatmann« Bucerius. Dass er ein Hypochonder war, berichtet seine langjährige Lebensgefährtin Hilde von Lang. Gerd Bucerius starb am 29. September 1995.