Kein Bedarf für Flughafen-Ausbau - Neue Verbindung Paderborn - Posen
Von Michael Evers und Thomas Strünkelnberg Paderborn (WB/lhe). Während der millionenschwere Ausbau des Flughafens Kassel-Calden für Hessens CDU-Landesregierung ein Prestigevorhaben ist, laufen Parteifreunde in Nordrhein-Westfalen Sturm gegen das Projekt.
Wegen der drohenden Konkurrenz für den Flughafen Paderborn protestiert die Landesregierung in Düsseldorf gegen das Bauvorhaben, bislang jedoch vergeblich (diese Zeitung berichtete mehrfach). Bei den Fluglinien stößt der Flughafen Kassel-Calden weiterhin auf Desinteresse: Praktisch keiner will den ausgebauten Flughafen in Zukunft nutzen. Obwohl für Kassel-Calden für Ende 2006 mit einer Baugenehmigung gerechnet wird, winken die Fluggesellschaften nach wie vor ab. »Wir fliegen lieber größere Flughäfen mit einem größeren Einzugsgebiet an«, sagt der Sprecher von Germanwings, Matthias Burkard. Mit Germanwings flögen viele Geschäftsleute, für die ein Start in Kassel kaum interessant sei. »Wir sehen für Kassel-Calden aktuell keinen Bedarf«, erklärt der Sprecher der Fluglinie dba, Matthias Andreesen. »Wir sehen nicht, dass das ein Ziel wird.« Mittelfristig kein Interesse signalisiert auch der TUI-Billigflieger Hapag-Lloyd Express: »Kassel-Calden ist eine Alternative, die bei weitem nicht das Einzugsgebiet von Hannover, Hamburg oder Köln/Bonn hat«, sagt Sprecher Herbert Euler. Für überflüssig hält Air-Berlin-Sprecher Peter Hauptvogel den Kasseler Ausbau. Jeder zusätzliche Airport führe zur Zersplitterung des Luftverkehrs und höheren Preisen. Air Berlin, die ab Paderborn fliegt, werde auch dann nicht nach Kassel gehen, wenn dort als Konkurrent ein Billigflieger antrete. Das Konzept, mit einem Billigflieger andere Fluggesellschaften anzuziehen, sei bereits beim Flughafen Weeze am Niederrhein gescheitert. Unterdessen hat die polnische Messehauptstadt Posen hat eine neue Flugverbindung nach Ostwestfalen-Lippe. Die Maschinen der Fluggesellschaft Dauair starteten montags bis freitags auf dem Flughafen Paderborn und erreichen Posen nach einem Zwischenstopp in Stuttgart.
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