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Rat lehnt Bebauungsplan
Württemberger Allee ab

Geheime Wahl brachte keine Änderung


Sennestadt (oh). Mit knapper Mehrheit ist der Bebauungsplan »Württemberger Allee« gestern Nachmittag vom Rat abgelehnt worden. In geheimer Wahl sprachen sich - bei einer Enthaltung - 29 Ratsmitglieder gegen und 27 für dieses seit mehr als drei Jahrzehnten geplante Sennestädter Baugebiet aus.
Sennestadts Bezirksvorsteher Karl Wolff hatte zuvor von seinem Rederecht Gebrauch gemacht. Er appellierte nachdrücklich an die Vertreter der SPD und Bündnisgrünen, die fraktionsübergreifende Entscheidung der Bezirksvertretung pro Württemberger Allee zu akzeptieren und damit die Eigenständigkeit der Bezirke zu unterstützen.
Auch CDU-Ratsmitglied Ralf Nettelstroth hatte zuvor vehement um die Zustimmung für das neue Wohngebiet geworben, das »schon 1956 wesentlicher Bestandteil der Reichow-Planung« gewesen sei. Die Bevölkerung in Sennestadt werde nachhaltig abnehmen, wenn dort nicht etwas zur Stärkung getan werde.
Um dem Bebauungsplan nach der Ablehnung durch den Umwelt- und Stadtentwicklungsausschuss im März dennoch im Rat eine Chance einzuräumen - »städtebaulich gibt es keine Gründe für eine Ablehnung« - hatte Nettelstroth die geheime Abstimmung beantragt.
Heftige Vorwürfe an die SPD-Ratsvertreter, die im Vorfeld keinen Zweifel an ihrer Ablehnung gelassen hatten, hatte Johannes Delius (BfB) parat. Er warf Horst Grube (SPD) vor, es gehe ihm und seiner Partei gar nicht um die Belange Sennestadts, sondern »um Ihr gutes Verhältnis zu den Grünen«. Die lehnten bekanntlich von Anfang an das Baugebiet ab.
Die SPD-Entscheidung gegen den Bebauungsplan sei kein Kniefall vor den Grünen, konterte Peter Clausen (SPD). Sie sei vielmehr eine verantwortliche Entscheidung, die jetzt nach Kenntnis der Fakten getroffen worden sei.

Artikel vom 19.05.2006