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Frers fährt hohe Geschwindigkeit

Paragon erfreut seine Aktionäre mit einer Verdoppelung der Dividende

Von Hubertus Hartmann
Delbrück (WB). Klaus-Dieter Frers, der 52-jährige Chef der Delbrücker Paragon AG, liebt Hochgeschwindigkeit. Beim Unternehmenswachstum tritt der Porschefahrer und Hobbyrennsportler ebenfalls aufs Gas.
Kündigte gestern auf der Hauptversammlung Initiativen im Motorsport an: Paragon-Chef Frers.


»Die Weiterentwicklung von Paragon wird in Zukunft auch eng mit dem Motorsport verbunden sein«, kündigte Frers seinen Aktionären gestern bei der Hauptversammlung den Einstieg in ein neues Geschäftsfeld an. Obwohl sich die im Prime Standard der Deutschen Börse notierte Aktie seit einem Jahr kaum von der Stelle bewegt, gab es bei den Anteilseignern nur zufriedene Gesichter. Sie erhielten 2005 erstmals eine Dividende von zehn Cent - dieses Jahr verdoppelt sich die Erfolgsprämie auf 20 Cent.
Fast verdoppelt hat der Sensorenhersteller (544 Mitarbeiter) seit 2003 auch seinen Umsatz: von 40,7 auf 80,2 Millionen Euro, gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 23,9 Prozent. Das EBIT stieg um 25,9 Prozent auf 6,6 Millionen Euro. 2006 erwartet Frers einen Zuwachs um mindestens 35 Prozent auf 110 bis 115 Millionen Euro. Spätestens bis 2010 will er »die Schallmauer von 200 Millionen Euro durchbrechen«.
Um aus eigener Kraft zu wachsen, investierte Paragon 6,2 Millionen Euro in Forschung und Technik. Die Mitarbeiterzahl dieses am Unternehmenssitz Delbrück angesiedelten Bereichs stieg von 44 auf 85. Frers deutete weitere Akquisitionen an. Die restlichen 49 Prozent Anteile des 2005 übernommenen Car-Media-Systeme-Herstellers Cullmann im bayerischen Cadolzburg sollen in Kürze zu Paragon kommen. Zudem gebe es eine interessante Option in Frankreich. Zur Finanzierung ließ sich der Vorstand weitere Genussrechte bis zu 50 Millionen Euro bis April 2011 genehmigen.
Bei der Eröffnung eines Vertriebsbüros vor eineinhalb Jahren habe man sich dort gleich den Großauftrag eines französischen Autoherstellers zur Lieferung von Luftgütesensoren gesichert.
Ein klares Bekenntnis gab der Vorstandsvorsitzende zum Standort: »Solange die Bedingungen woanders nicht besser sind, bleiben wir mit der Produktion in Deutschland«. Im Zuge der Cullmann-Übernahme seien bereits 40 Arbeitsplätze aus Rumänien und Tschechien zurückgeholt worden.

Artikel vom 18.05.2006