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Masern: Junge (2) in Lebensgefahr


Duisburg (dpa). Beim größten deutschen Masernausbruch der vergangenen Jahre ist in Duisburg ein zweijähriger Junge lebensgefährlich an Maserngehirnentzündung erkrankt. Das Kind leide unter einem angeborenen Immundefekt und habe deshalb nicht geimpft werden können, teilte das Katholische Klinikum in Duisburg mit. Es ist das zweite Kind mit einer Gehirnerkrankung durch Masern während der aktuellen Epidemie.
Unterdessen sollen auch in Kiel mehrere Menschen an Masern erkrankt sein. Wie das örtliche Gesundheitsamt meldete, haben sich dort bisher 14 Menschen mit Masern angesteckt. Ein Zusammenhang mit den Fällen in NRW wird nicht angenommen. Das Gesundheitsamt geht davon aus, dass es sich um importierte Masern aus dem Ausland handelt.
Der schwer erkrankte Junge in Duisburg hatte sich vor fünf Wochen mit Masern angesteckt und wurde bereits damals in die Kinderklinik gebracht. Ein siebenjähriges Mädchen aus Leverkusen leidet inzwischen an Spätfolgen einer Maserngehirnentzündung. Die Epidemie hatte im März in Duisburg ihren Ausgang genommen. Seitdem wurden mehr als 1100 Menschen angesteckt. Die Staatsanwaltschaft prüft, wie berichtet, die Einleitung eines Strafverfahrens. Experten hatten dem Gesundheitsamt vorgeworfen, zu wenig getan zu haben.

Artikel vom 18.05.2006