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Nicht ein Hinweis auf
Mutter des toten Babys

Polizei appelliert erneut an mögliche Zeugen

Hauptkommissar Ralf Gelhot zeigt den Leinenbeutel.

Herford (WB/ca). Die Hoffnung der Mordkommission, die Mutter des toten Herforder Säuglings durch einen »heißen Tipp« schnell zu ermitteln, hat sich zerschlagen. Nicht ein einziger Anruf ist gestern am Hinweistelefon der Kripo eingegangen.
Wie berichtet, war am Montag in Herford im Keller eines Hauses ein Leinenbeutel mit einem toten Jungen entdeckt worden, dessen Alter auf drei bis zehn Tage geschätzt wird. Da das Kind nach der Geburt gelebt hatte, wird wegen Totschlagsverdachts gegen die noch unbekannte Mutter ermittelt.
»Möglicherweise haben Bürger innerhalb der vergangenen Wochen irgendwo blutige Handtücher oder andere Dinge entdeckt, die mit einer Geburt im Zusammenhang stehen könnten«, sagte gestern Polizeisprecher Detlef Albers. Er appellierte an mögliche Zeugen, jede Beobachtung unter der Nummer 05221/8881881 zu melden.
Gestern befragte die Mordkommission die Nachbarschaft des Hauses, in dessen Keller das Baby gelegen hatte - ohne Erfolg. Derzeit werden Listen mit Namen von Frauen zusammengestellt, die Kurse der Frauenberufsberatung »In Via« besucht hatten, deren Schulungsräume im Erdgeschoss des Hauses liegen.
Unklar ist, warum sich die Mutter oder ein Helfer die Mühe gemacht hatten, das Haus aufzusuchen und das Bündel in den Keller zu bringen. Schließlich musste derjenige damit rechnen, jederzeit überrascht zu werden. Die Verbindung des Täters zu dem Haus - sie ist möglicherweise der Schlüssel zur Klärung des Falls.

Artikel vom 18.05.2006