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Wanderfreudiger Braunbär im Grenzgebiet zwischen Bayern und Tirol

In Deutschland könnte bald der erste Braunbär seit etwa 170 Jahren auftauchen. Tierschützer sind im Grenzgebiet von Bayern und Tirol seit Tagen einem Bären auf der Spur. Das Tier sei zuletzt im Tiroler Lechtal gesichtet worden und könnte ins Allgäu einwandern, sagte eine Sprecherin der Umweltstiftung WWF. In Deutschland wurde der letzte Braunbär nach WWF-Angaben 1835 bei Ruhpolding in Oberbayern erlegt. Der nun gesichtete Bär soll mit einem Peilsender versehen werden, um seinen Weg verfolgen zu können. Die Tierschützer wollen den Bären etwa mit Warnschüssen von besiedelten Gebieten oder gefährlichen Stellen wie Autobahnen fern halten. Er wage sich ungewöhnlich nah an bewohnte Siedlungen heran. Daher hoffen die Tierschützer, den Bären ausfindig zu machen und ihm mit Knallkörpern oder Gummikugeln ein wenig »Respekt und Scheu« einzuflößen, wie WWF-Bärenwart Jörg Rauer erklärte. Das Tier sei bisher jedoch in keiner Weise aggressiv aufgetreten. Es sei auch keine klare Richtung seiner Wanderschaft auszumachen. Die Tierschützer vermuten, dass der »ungewöhnlich wanderfreudige« Bär, der am Tag bis zu 30 Kilometer zurücklegt, aus einem Wiederansiedlungsprojekt im Trentino stammt und im Vorjahr die Schweiz und Vorarlberg durchwandert hat. Der Bär war vor etwa einer Woche in Vorarlberg aufgetaucht und hatte dort in einem Schafstall zwei Tiere erbeutet. Foto: dpa

Artikel vom 18.05.2006