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Häuser müssen
der A 33 weichen

Entkernungsarbeiten sind gestartet

Von Markus Poch
(Text und Fotos)
Brackwede (WB). Die »ferne Zukunft« ist plötzlich ganz nah: In Vorbereitung auf den Bau der Autobahn 33 wird jetzt in Brackwede das erste Objekt abgerissen. Es ist das dunkelgrüne, malerisch gelegene Einfamilienhaus an der Winterstraße 64. Heute werden die Entkernungsarbeiten abgeschlossen, am Freitag soll ein Bagger die Mauern in Schutt verwandeln.

Drei Mitarbeiter der Gütersloher Abbruchfirma Hagedorn sind aktuell damit beschäftigt, das Gebäude innerhalb kürzester Zeit von allen Materialien zu befreien, die kein Bauschutt sind: Ob Teppiche, PVC, Türzargen, Heizkörper oder sanitäre Anlagen - alles »fliegt« aus dem Fenster und wird dann zur Entsorgung vorsortiert. Das Haus war bis Dezember 2005 noch bewohnt. »Jede weitere Nutzung hätte aber hoher Investitionen bedurft und wäre bis zum Beginn der A-33-Bauarbeiten im Jahre 2007 einfach überhaupt nicht mehr wirtschaftlich gewesen«, erklärt Sven Johanning vom »Landesbetrieb Straßen NRW«. Wenn es keine Klagen mit aufschiebender Wirkung gebe, werde noch 2006 mit dem Bau diverser Brücken im Bielefelder Süden (Abschnitt »5b«, von der A2 bis zur B61) begonnen.
Dem Wohnhaus an der Winterstraße folgt in der kommenden Woche ein zweites Gebäude an der Zinnstraße in Ummeln. Es hat eine ähnliche Vorgeschichte. »Bis Ende 2006 müssen wir noch mindestens elf weitere Häuser abreißen«, sagt Johanning. »Natürlich nimmt man manchen Leuten dadurch ein Stück Heimat. Das macht die Sache nicht unbedingt leicht. Aber wir sind nunmal die Auftragsverwaltung des Bundes. Und die meisten Anwohner werden von unseren Plänen ja nicht überrascht. Der Bund hatte die Führung der Trasse bereits 1973 bestimmt.«

Artikel vom 18.05.2006