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Empörung über Fahnendiebe

WIG-Chef Becker verurteilt rücksichtslose »Sammler«


Brackwede (mp). »Stinkend sauer« und enttäuscht ist Frank Becker, Vorsitzender der Werbe- und Interessengemeinschaft Brackwede (WIG). Seine Wut richtet sich gegen Kriminelle, die offenbar Spaß daran haben, an der Hauptstraße die Länderfahnen zu stehlen, die dort seit Mitte April an den Laternenmasten hängen.
»Mit diesen Fahnen wollten wir erstens den Brackweder Frühling einleiten«, erklärt Frank Becker. »Und zweitens sollten sie alle teilnehmenden Nationen bis zum Ende durch die Fußball-Weltmeisterschaft begleiten. Jetzt sind kaum noch welche übrig. Es ist zum Heulen, auf welche Weise solche interkulturellen Bemühungen in Brackwede honoriert werden.«
In der Tat hängt von den anfangs 64 Fahnen (zwei Stück pro Land) heute nur noch jede zweite. Die Symbole großer Fußballnationen wie Brasilien, Argentinien oder Italien fehlten schon nach wenigen Tagen. »Zuerst wollte die WIG sie ersetzen, aber das haben wir uns anders überlegt. Wir machen es nicht mehr. Da könnten wir das Geld ja gleich auf die Straße schmeißen«, sagt Becker erbost.
Immerhin 800 Euro hatte die Brackweder Kaufmannschaft für die beiden Fahnensätze inklusive der mühevollen Montage durch Torsten Gries auf den Tisch gelegt. Dafür sollten sie die Hauptstraße bis zum WM-Endspiel schmücken. Daraus wird jetzt nichts. Nur die Fahnen »kleinerer Fußballnationen« wie Costa Rica oder Trinidad & Tobago haben »überlebt«. Gerne würde der WIG-Chef den Dieben das Handwerk legen, aber »Anzeige zu erstatten, ist sicher zwecklos«, glaubt Becker.

Artikel vom 17.05.2006