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Kiefer gewinnt, aber Haas muss aufgeben


Hamburg (dpa). »Samurai« Nicolas Kiefer mit Kampfgeist und neuem Gewand und der erstarkte Rainer Schüttler haben die deutsche Tennis-Flaute am Rothenbaum beendet. Die wehenden Haare mit einem weißen Tuch gebändigt, schickte der an Nummer neun gesetzte Kiefer gestern Jürgen Melzer mit 6:2, 3:6, 6:3 vom roten Sand und ließ dem Qualifikanten aus Österreich auch im sechsten Vergleich keine reelle Siegchance. Schüttler sorgte mit einem 4:6, 6:3, 6:2 gegen den für Roger Federer eingesprungenen Tschechen Lukas Dlouhy für einen weiteren deutschen Sieg.
Tommy Haas musste aufgeben. Der 28-Jährige lag gegen Robin Söderling 2:6, 1:2 aus Schweden zurück, als er nach einer Beratung mit den Turnierärzten die Partie abbrach. Eine Allergie machte dem gebürtigen Hamburger Pro-bleme, er hatte tränende Augen.
Selbst von einer kurzen Regenpause ließ sich dagegen der momentan beste deutsche Tennisprofi Kiefer, der erstmals in rotem und später grünem Fußball-Trikot mit der »69« und Namenszug auf dem Rücken startete, nicht beirren. »Die 69 ist meine offizielle Rückennummer bei Hannover 96, das war eine Idee meines Ausrüsters, die ich super fand«, sagte Kiefer. Wie im Vorjahr zog der Fan des Bundesligisten in Runde zwei ein. Dort wartet der Weißrusse Max Mirnyi auf ihn.
Vor Kiefer hatte nur Björn Phau seine Auftakthürde übersprungen. Der Weilerswister bezwang den Franzosen Fabrice Santoro am Eröffnungstag kurz vor Mitternacht und spielt jetzt gegen Radek Stepanek (Tschechien).
Der »Deutsche Tag« auf dem Center Court hatte gestern mit einer Pleite begonnen. Florian Mayer musste sich dem Slowaken Dominik Hrbaty 4:6, 2:6 geschlagen geben. Auch im dritten Vergleich mit dem Weltranglisten-25. fand der Bayreuther kein geeignetes Gegenmittel und musste sich wie Alexander Waske und Philipp Kohlschreiber und Haas aus dem Sandplatz-Turnier verabschieden.

Artikel vom 17.05.2006