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Giro-Journal
Von Jörg Ludewig


Die Batterieanzeige meines Körpers tendiert Richtung leer, und dann muss das Rennen auch noch so hart werden. Die Strecke war ein ständiges Auf und Ab. Die ersten 50 Kilometer hatten wir nen 50er Schnitt auf der Uhr. Leider habe ich dann die große Gruppe verpasst. Ich war 20, 30 Sekunden dahinter, habe aber den Sprung nach vorne nicht geschafft, weil die dort das Tempo noch forcierten. Irgendwann musste ich erkennen: Es reicht nicht. Entnervend waren auch zwei Radwechsel, weil am Berg die Schaltung nicht mehr wollte. Dann wieder ans Feld ranzufahren, hat mir die Schuhe ausgezogen. Gemäß der alten Radfahrerregel, »bist du nicht ganz vorn, spare jedes Korn«, habe ich danach wirklich zugesehen, nicht mehr zu tun als notwendig. Der Rennrhythmus war total merkwürdig. Erst tierisch schnell, aber als die Gruppe weg war, stand das Feld förmlich. Und zum Schluss raste wieder der Express.
Natürlich trainieren wir auch heute am Ruhetag, der genug Regeneration und Entspannung bietet. Mental baut mich vor allem der Besuch meiner Freundin Melanie auf. Ich freue mich wahnsinnig, sie zu sehen.

Artikel vom 17.05.2006