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Jung Pumpen am Scharmützelsee

Technik aus Steinhagen seit 14 Jahren in sensiblem Umfeld im Einsatz


Von Annemarie Bluhm-Weinhold
Steinhagen (WB). Normalerweise sind die Kunststoffschächte der Firma Jung Pumpen schlicht weiß. Einer aber, der gestern die Produktionsanlagen der Firma in Steinhagen (Kreis Gütersloh) verlassen hat, glänzt zwar nicht golden, aber leuchtet gelb. Es ist schließlich auch ein ganz besonderer: der 2000. Druckentwässerungsschacht für das Projekt Scharmützelsee bei Berlin.
Seit 14 Jahren arbeitet das Steinhagener Unternehmen (340 Mitarbeiter, 55,1 Millionen Euro Umsatz in 2005) mit dem Wasser- und Abwasserzweckverband Storkow zusammen. Mehr noch als die wirtschaftliche Bedeutung von 2000 Schächten samt Pumpensystemen, betont Jung Pumpen die Langlebigkeit der Partnerschaft. »Sonst wäre es ja nie zu so vielen Pumpstationen gekommen«, sagt Vertriebsleiter Frank Erdt. Das gesamte - zersiedelte - Gebiet am Scharmützelsee, 70 Kilometer entferntes Naherholungsgebiet der Berliner, ist mit Entsorgungstechnik »made in Steinhagen« bestückt. »Es ist wegen seiner flachen Geologie, des hohen Grundwasserspiegels und vor allem als Naturschutzgebiet ein sehr sensibler Bereich«, sagt Projektleiterin Renate Salffner.
Ein geschlossenes Abwassersystem ist da notwendig: 5500 Häuser sind mittels Druckentwässerung mitunter über lange Strecken an das Kanalnetz angeschlossen.
Insgesamt liegen 162 Kilometer an Druckleitungen in dem Seengebiet, 66 Pumpwerke sind installiert. Zu Störungen sei es bisher kaum gekommen, sagt Frank Möller, Geschäftsführer des Betreibers, der Awatech-Entsorgungsdienste.

Artikel vom 17.05.2006