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Menschen in
unserer Stadt
Ingrid Beeck
Freischaffende Künstlerin

Ihre Kreativität ist Ingrid Beeck (67) mit in die Wiege gelegt worden. Quasi die ganze Familie ist oder war auf unterschiedlichen Gebieten künstlerisch tätig. Gleichwohl brach sich das tief verankerte Talent erst später und allmählich Bahn.
Ein Schlüsselerlebnis bildete ein verregneter Türkeiurlaub. »Da bin ich im Robinson-Club-Atelier förmlich hängen geblieben«, erzählt die gelernte Bankkauffrau und Mutter zweier erwachsener Kinder. Fortan ließ sie die künstlerische Gestaltung nicht mehr los.
Um ihre Passion auf ein solides Fundament zu stellen, eignete sie sich in Kursen der Seniorenakademie, in Sommerakademieen in Schwalenberg und Schloss Neuhaus sowie bei renommierten Malerinnen das technische Rüstzeug an.
Mittlerweile hat sie ihre eigenen Schüler und Schülerinnen, denen sie nach persönlichen Vorlieben und Interessen ein maßgeschneidertes Kursprogramm anbietet. »Ab fünf Teilnehmern miete ich Werkstätten in Haus Neuland an, um dort meine Kurse abzuhalten. Inhaltlich richte ich mich dabei ganz nach den Wünschen der Teilnehmer«, erzählt Ingrid Beeck.
Ihre eigenen Werke sind aktuell und für die Dauer von zwei Monaten in einer Ausstellung im Dietrich Bonhoeffer-Haus zu sehen. Sie zeugen von großer künstlerischer Reife und sicherem Stilempfinden und sind überwiegend ungegenständlich-abstrakt gehalten. Bei den Materialien kennt die freischaffende Künstlerin keine Berühungsängste. »Ich probiere alles aus, mische Acryl mit Kreide und Tusche«, erzählt sie.
Auch der Sand, den sie von Reisen an die See mitbringt, findet Eingang in die Bildsprache der Malerin, die überwiegend kleinformatige Arbeiten auf Papier fertigt und diese nicht selten mosaikartig zusammenstellt.
Inspiration findet Ingrid Beeck in der Natur und auf ausgedehnten Reisen. »Ohne Fotoapparat und Skizzenblock bin ich nie unterwegs«, sagt sie. Fundstücke wie Gräser und Muscheln lösen ebenso künstlerische Impulse in ihr aus wie persönliche Stimmungen. Malen sei für sie mittlerweile zum wichtigsten Ausdrucksmittel geworden, erzählt sie. Zu sehen, wie etwas entstehe, sei die reinste Freude.
Uta Jostwerner

Artikel vom 17.05.2006