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Alles fließt, nichts
lässt sich greifen

Arbeiten von Michael Kmoth bei Baumgarte


Bielefeld (WB/uj). Mit Papierarbeiten von Michael Kmoth lenkt die Samuelis Baumgarte Galerie den Blick auf einen Künstler, der in der Tradition der optisch-kinetischen Kunst, kurz Op-Art, steht. Der Künstler erstellt dreidimensionale Lamellenbilder aus Papier. Auf meist einfarbigen Untergrund setzt er Papierstreifen, die die Oberfläche strukturieren. Ob schwarz, weiß oder farbig - stets werden sie pointiert eingesetzt.
Die optisch-kinetischen Objekte dienen der Irritation des Betrachters. Beim Wechsel der Perspektive entsteht das Gefühl von Bewegung. Indem sie die Trägheit des menschlichen Auges ausnutzt, hinterfragt die Op-Art bewusst statische Betrachtungsweisen. Die entstehenden Effekte wie der Moiré-Effekt dienen als grundlegende Elemente des Bildaufbaus. Das Bild wird im Auge des Betrachters ein stetig Fließendes, das nicht mehr greifbar ist. Weder Abbildung noch virtuelle Darstellungen der Kunstwerke können das reale Erleben vor und mit dem Werk ersetzen. Es kommt auf die Mitwirkung des Betrachters an, denn erst in dessen Auge wird das Werk vollendet.
Michael Kmoth wurde 1945 in Stade an der Elbe geboren Bereits im Alter von 14 Jahren stellte er eigene Werke aus. Noch während seiner Schulzeit schuf er Bühnenbilder für das Wuppertaler Burgtheater sowie Stoffmusterentwürfe für die Firma Pausa in Mössingen. 1980 eröffnete Kmoth eine Werbeagentur. Anschließend war er fünf Jahre im renommierten Schweizer Unternehmen »vitra« als System- und Objektentwickler tätig. 1989 beendete er seine Ausbildung im Bereich Kunst und Design. Die Ausstellung ist bis zum 27. Mai in der Obernstraße 28 zu sehen. Geöffnet: Dienstag bis Freitag von 12 bis 18 Uhr, Samstag von 10 bis 14 Uhr.

Artikel vom 17.05.2006