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Kongo-Mission

Das Draufsatteln geht weiter


Die Grenzen zwischen innerer und äußerer Sicherheit verwischen sich ebenso, wie die Ausweitung der Bundeswehreinsätze schleichend ausgreift.
Dutschlands veränderte Rolle in der Welt ist unstrittig, aber von einer Gesamtsicht der Folgen sind Politik wie Öffentlichkeit noch weit entfernt. Die Streitereien um den Inhalt des nächsten Weißbuches der Bundeswehr ersetzen kaum die Tatsache, dass Angreifer nicht mehr in Panzern vorfahren, sondern als Selbstmordattentäter in Stadien stehen könnten.
Auch die jüngste Kongo-Debatte erscheint so, als ob es sich einmal mehr um das letzte Draufsatteln handeln würde. Dabei zeichnen sich schon die nächsten Truppenanforderungen an. Lange bekannt ist der stufenweise Rückzug der USA aus Afghanistans brandheißem Südosten. Auch für den Konflikt um Darfur müssen schon bald um die 10 000 NATO-Soldaten ausgehoben werden.
Die Kongo-Mission kann sich lange hinziehen oder ein Erfolg werden - falls die Wahlhelfer der UN ihre Sache gut machen. Die Bundeswehr selbst hat das nicht mehr in der Hand. Ihr lebensgefährlicher Auftrag lautet: Europäer ausfliegen, wenn es brennt. Klappt das Rein/Raus reibunglos, ist der nächste Auftrag gewiss. Reinhard Brockmann

Artikel vom 18.05.2006