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Dampfwalze nach Blomberg

IHC zeichnet erstmals lippische Stadt für ihre Zukunftsfähigkeit aus

Von Bernhard Hertlein
Bielefeld/Blomberg (WB). Die »Goldene Dampfwalze« rollt erstmals nach Lippe. Blomberg überzeugte die Jury des OWL-Industrie- und Handelsclubs (IHC) gestern als zukunftsfähigste Gemeinde in der Region.
Blombergs Bürgermeister Klaus Geise (oben und Zweiter von links) freut sich über die Goldene Dampfwalze. Bei der Verleihung dabei (v.l.): NRW-Verkehrsstaatssekretär Günter Kozlowski, IHC-Geschäftsführer Erhard Kiezewski, IHC-Vizepräsident und Moderator der Talkrunde, Peter Ulrich sowie IHC-Präsident Dirk U. Hindrichs. Fotos: Hans Werner Büscher
Erstmals wurde bei der achten Vergabe dieser Auszeichnung nicht nur die Wirtschaftsfreundlichkeit der an dem Wettbewerb teilnehmenden Kommunen bewertet, sondern darüber hinausgehend ihre Zukunftsfähigkeit. Nach Aussage des Vorsitzenden der Jury, dem Unternehmer Ernst-Michael Hasse (Schwering & Hasse Elektrodraht, Lüdge), gaben sowohl harte Fakten wie der niedrige Gewerbesteuerhebesatz in Blomberg als auch weiche Faktoren wie beispielsweise Blombergs Anstrengungen für den Aufbau einer Bürgerstiftung den Ausschlag für die 17 000 Einwohner-Stadt.
Bürgermeister Klaus Geise, in dessen Amtszimmer die Dampfwalze nun für zwei Jahre stehen wird, verwies bei der Vorstellung Blombergs nicht nur auf die wichtige Rolle der Wirtschaftsförderung, sondern auch auf Erfolge im Umweltschutz. So werde die Stadt mit der schönen Burg in Kürze mit dem »European Energy Award« in Silber für ihre Leistungen bei der Reduzierung des Energieverbrauchs ausgezeichnet. Angesichts der demographischen Veränderungen wurden außerdem Blomberg Anstrengungen an der Schnittstelle Schule/Beruf und für ein Familienzentrum positiv bewertet.
Auf großen Beifall beim Publikum stieß auch Lichtenaus Bürgermeister Karl-Heinz Wange. Er verglich die im Kreis Paderborn gelegene 12 000 Einwohner-Gemeinde mit der -Êflächenmäßig -Ê spürbar kleineren Ruhrgebietsstadt Bochum. Lichtenau sei eine wachsende Gemeinde, in der trotz gesenktem Gewerbesteuer-Hebesatz eine optimale Versorgung mit Kindergärten, Schulen und vier Gewerbeparks gewährleistet sei.
Eine wachsende Gemeinde mit Aussicht auf Stadtrecht ist auch Verl im Kreis Gütersloh. Bürgermeister Paul Hermreck verwies auf die exzellente finanzielle Situation, die sogar die Bildung von Rücklagen ermöglicht habe.
Im Gegensatz zu Verl, das 2002 Preisträger war, bewarb sich Detmold zum ersten Mal. Die stellvertretende Stadtchefin Birgit Reher betonte bei der Vorstellung die Themen Bildung, Ausbildung und Familie. Dr. Klaus Wigginghaus, Kämmerer in Gütersloh, erwähnte die gute Zusammenarbeit der Verwaltung nicht nur mit den Weltunternehmen Bertelsmann und Miele, sondern auch mit dem Mittelstand. Bürgermeister Heinrich Schwarzenberg schaffte es mit Borchen bei Paderborn sogar trotz gestiegenem Gewerbesteuer-Hebesteuersatz ins Finale.
Die »Goldene Dampfwalze« symbolisiert nach Auskunft von IHC-Präsident Dirk U. Hindrichs die Forderung der Wirtschaft, unnötige bürokratische Hemmnisse niederzuwalzen. Der Staatssekretär im NRW-Verkehrsministerium, Günter Kozlowski, betonte, dass die Walze unter der neuen Landesregierung im Straßenbau wieder stärker zum Einsatz komme.

Artikel vom 17.05.2006