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Rätselraten um Alonsos Leichtigkeit des Sieges

Formel 1: Michael Schumacher und Ferrari tappen weiterhin im Leistungs-Dunkel

Barcelona (dpa). Nach dem Rückschlag in Barcelona rätselte Michael Schumacher über die Ursachen, sein Teamchef Jean Todt tröstete die Ferrari-Fans mit der Aussicht auf die Lösung der »Z-Frage« schon im September.

»Um Monza herum« könne es soweit sein, verriet der Ferrari-Teamchef nach dem Großen Preis von Spanien. Schon fast traditionell werden die Piloten der Scuderia beim Heim-Grand-Prix vorgestellt. Schumacher hat allerdings bis zum Saisonende Bedenkzeit, ob er seine Karriere beenden wird oder weiterfahren will.
Doch ob der Rekordweltmeister beim viertletzten Saison-Rennen am 10. September in Italien noch um die WM kämpfen wird, ist seit Barcelona wieder sehr fraglich geworden. »Wir hatten es in der Hand und aus irgendeinem Grund haben wir es aus der Hand gegeben und müssen verstehen warum«, sagte der 37-Jährige nach der Demonstration der Stärke seines Rivalen Fernando Alonso im Renault. Schumacher wunderte sich: »Was den Ausschlag dafür gab, da bin ich noch ratlos.«
Nachdem sich Schumacher durch seine Taktik-Coups in Imola und auf dem Nürburgring schon zurück auf der Überholspur wähnte, bremste der Weltmeister seinen Ferrari-Rivalen in seiner Heimat nach allen Regeln der Kunst aus. Der 24-Jährige baute seinen Vorsprung in der WM-Fahrerwertung mit dem dritten Saison-Sieg vor dem Formel-1-Klassiker am 28. Mai in Monaco auf stolze 15 Punkte aus. »Ich bin schon ein bisschen überrascht«, wunderte sich der Renault-Pilot über die Leichtigkeit seines Triumphes.
Da die Strecke in Barcelona als Gradmesser für die wahre Stärke eines Formel-1-Wagens gilt, könnte es für den siebenmaligen Weltmeister schwer werden, den Titelverteidiger in den nächsten zwölf Grand Prix noch einzuholen. »Wir waren nicht schnell genug«, haderte der Kerpener. »Ich war überrascht über unsere schlechten Rundenzeiten, die bei weitem nicht das gehalten haben, was wir im Vorfeld zeigen konnten.« Mit bangem Gefühl blickt der 37-Jährige deshalb dem Grand Prix im Fürstentum entgegen.

Artikel vom 16.05.2006